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Ansbach, 20.07.2016
It´s time to say goodbye...?
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Es war wirklich auf dem Tag genau elf Jahre her: Am Mittwoch, den 20. Juli 2005 fiel um 18:30 Uhr beim ersten Ansbacher Läufertag der erste Startschuss. An einem windigen und regnerischen Abend waren es damals 74 Teilnehmer, der Nachwuchs über 800 m (Mädchen) und 1000 m (Buben), dann ab 19:30 drei Zeitläufe über 5000 m mit 33 Finishern und Erwin Zachmann (SC Roth) als Gesamtsieger.  19 der 40 Nachwuchsläufer auf dem Mittelstrecken waren jünger als zehn Jahre. Da waren zum Beispiel die siebenjährigen Lilli Edelmann und Ann Kathrin Frank oder der achtjährige Felix Straub - alles Namen, die einem heute noch ein Begriff sind - letzterer zählt inzwischen zu Deutschlands besten Sprintern.  Im Jahre 2016 hätten diese zu Hause bleiben müssen. Den Jüngsten des TSV Ansbach wurde ein Start verboten, so blieb ihnen auch verwehrt, einen EM-Teilnehmer - Patrick Schneider - aus nächster Nähe beobachten und anfeuern zu dürfen. So könnte es durchaus möglich sein, dass sich fast auf die Minute genau elf Jahre nach Premierensieger Erwin Zachmann Lokalmatador Matthias Henninger als letzter Sieger des Ansbacher Läufertages in die Annalen eintragen durfte.
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Erst fünf Wochen vor Ultimo stand fest, dass die zwölfte Auflage auch wirklich über die Bühne gehen würde. Bei einer Vorstandssitzung wurde mir doch vom Ulrike tatsächlich ins Gesicht gesagt, ich sollte die Ausschreibung ändern und und in der U12 den Jahrgang 2006, also die M/W10 herausnehmen. Dieser Wunsch kann nur aus dem Osten des Landkreises gekommen sein und dieser Wunsch war für einige in unserem Verein Befehl, wie aus tiefschwarzen LG-Zeiten gewohnt. Damit waren meine Tage in der Vorstandschaft eigentlich gezählt, die ersten  Worte der Rücktrittserklärung waren bereits gesprochen. Erst die besänftigen Worte von Bianca Sturm und ihre richtige Auffassung der DLO retteten das Ganze noch einmal, nur wenige Sekunden fehlten bis zum Super-GAU des Rücktrittes. Und mein Rücktritt hätte automatisch auch die Absage des 12. Ansbacher Läufertages bedeutet.
Was damals auch noch nicht vorhersehbar war - es war auch meteorologisch eine sehr heiße Bühne. Trotz der Hitze gab es über 5000 m sogar noch etliche Nachmeldungen, so dass bei 23 Startern schließlich zwei Zeitläufe erforderlich waren. Über 800 m wa20076900ren es deren sieben mit 35 Teilnehmern -  es wäre aber auch mit sechs gegangen.  Ich selber habe ja nach der Verletzung nichts mehr gemacht, sondern mich im Urlaub in Büsum erholt. So waren es fast meine ersten Laufschritte seit Helsinki, denn kurzfristig entschloß ich mich doch, beim eigenen Meeting mitzulaufen. Einfach noch mal dabeisein, also ohne Spikes und übermäßige Zeitambitionen. Von der Laufeinteilung her erschien mir der drittletzte Zeitlauf angebracht zu sein, um mich nicht gleich wieder abzuschießen. Norbert Haberländer sorgte für die Bilder und alle Helfer des TSV für eine reibungslose Abwicklung.
Sieben Starter waren wir und der Fürther Andreas Duda sagte mir, dass wir beide wohl die Opas in diesem Rennen sind. Er zählte 41 Lenze und für mich mit meinen knapp 54 Jahren würde es erst recht zutreffen. Die fünf Youngsters Luisa Frehner, Leander Meister, Aliyah Hofmann, Rebecca Karl und Leander Meister zählten zwischen zehn und zwölf Lebensjahre und waren hochmotiviert, als ich an ihrer Seite auf dem Startschuss wartete. Ich musste ja im Vorfeld auch kämpfen, dass Luisa und Leander laufen durften, denn Uli Grau wollte ja auch die Zehnjährigen ausladen.
Dann ging es also los. Andreas und etliche der Mädchen gleich vorne weg, ich hing mich erst mal hinten rein und begleitete erst mal den Leander. Doch es lief bei mir gut und schmerzfrei, so dass ich nach 300 Metern das Tempo kontinuierlich erhöhen konnte. So bog ich dann nach 700 Metern als Zweiter hinter Andreas auf die Zielgerade ein. Doch wie gesagt: die Kleinen waren hochmotiviert. Aliyah und Rebecca starteten den Gegenangriff und es kam tatsächlich zum Endspurt. Unbewusst schloß ich noch eine Lücke, welche Aliyah gerade nutzen wollte und kam auch fast noch an Andreas heran. Es war dann ein dankbar knapper Einlauf mit etlichen zufriedenen Gesichtern: Andreas 2:50,60 min, ich 2:50,92 min, Aliyah 2:51,01 min und Rebecca 2:51,95 min.
Ich kann also noch laufen und Aliyas Bestzeit wurde nicht alt - sie fiel eine Woche später im Flutlichtrennen von Höchstadt.
Das wars dann. Um Viertel nach Neun ein letztes Gruppenfoto mit etlichen 5000ern  - It´s time to say goodbye?
Zehn Tage später wurde nach einer Vorstandssitzung das Unfassbare immer wahrscheinlicher: Aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen zwischen Organisator und Abteilungsleitung über die Teilnahmemöglichkeiten des Nachwuchses ist davon auszugehen, daß der 12. Ansbacher Läufertag, welcher fast auf die Minute genau elf Jahre nach der Premiere 2005 zu Ende ging, auch der letzte gewesen sein könnte.
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