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Paris, 06.08.2018
Heißer Doppelstart in die GG10
Nun ist es also geschafft - ich bin im Stade Charletey. Vor zwei Monaten stand der Start bei den 10. Gay-Games, auch GG10 genannt, in Paris lange Zeit auf der Kippe, aber nach den Lendenwirbelproblemen habe ich es dann doch geschafft, wieder laufen zu lernen. Nur die Mittelstreckenwettbewerbe ließ ich im Vorfeld aus. Trainiert hatte ich im Juli dann noch kürzere Sachen, im Wettkampf blieb es bei 5km-Läufen.
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Die Gay-Games begannen bereits zwei Tage vorher am 04.08. mit dem Rainbow Memorial Run am Morgen des Eröffnungstages, eigentlich ein gemeinsamer Walk vom Rathaus vorbei am Louvre und durch die Tulleries dann an der Seine entlang durch den Tunnel zurück zum Ausgangspunkt - zum Gedenken an die, die an Aids gestorben sind.... Am Abend dann die Eröffnungsfeier im Stade Jean Bouin, deren Kulturprogramm aber nicht ungeteilten Anklang fand, der Exodus der Zuschauer begann jedenfalls recht früh.
Am Montag wurde es dann im Stade Chartetey ernst. Fünf Tage lang liefen in der 20000-Zuschauer-Arena im Süden von Paris die Leichtathletikwettbewerbe. Für mich standen die 100m-Vorläufe und später die 1500 m auf dem Programm.
Die 100 m-Vorläufe begannen mit den Damen, dann folgten die Männer in aussteigender Altersklassenreihenfolge. Mit dem ersten Damen-Rennen müsste ich dann mit der Erwärmung beginnen. Warm war es aber schon lange, Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 30 Grad. Der Tribünenumlauf bot zumindest viel Schatten . Ich sah von dort auch schnell: Der Zeitplan wurde zur Makulatur. Alle vier Minuten sollte ein Startschuss fallen, tatsächlich war es alle 10 Minuten - wenn es gut ging. So dauerte es noch lange, bis endlich die M55 dran war. Zwei Vorläufe waren angesetzt, um die acht Finalteilnehmer zu ermitteln, ich war im zweiten dran. Vorher noch bei einem anderen Lauf ein Probestart in der Startkurve... Dann standen wir zu fünft hinter den Blöcken und wurden noch mal einzeln vom Stadionsprecher vorgestellt, die jeweils anderen klatschten dazu. “On your marks!” - es wurde ernst. “Set!” - dann der erlösende Schuß. Der US-Amerikaner Martin Mcelhiney und der Holländer Vinco David waren schnell weg, ich fand mich an dritter Stelle wieder. Ungefährdet aber nicht, denn auf der Nachbarbahn kam der Amerikaner Marc Hemmery näher. Mit zwei Hunderstelsekunden Vorsprung vor ihm konnte ich mich nach 14,87 sec ins Ziel retten. Locker ausrollen lassen, nochmal zurück zum Ziel zu den anderen Läufern, dann hieß es sich, etwas zu erholen.
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In der Nachmittagshitze folgte dann das 1500 m-Finale. Da jede Altersklasse ihr eigenes Rennen hatte, konnte man sich mit der zweiten Erwärmung des Tages etwas orientieren, zumal es ohnehin mehr um das Lockerwerden ging. Inzwischen war auch der Belgier Jordi Romaguera vor Ort, der erst die M50 gewann und dann für die Bilder sorgte. Elf Mann waren wir dann um 16:45 Uhr an der Startlinie. Während der Startaufstellung kippte ich mir noch einen halben Liter Wasser über den Körper, verbunden mit der Hoffnung, dass die Abkühlung fünf Minuten lang anhalten würde. Aufstellung nach Startliste, ich war der Siebente von innen. Kommando, langes Warten, dann der Schuss. Es dauerte nicht lange, dann fand ich mich auf Platz Sieben wieder und daran sollte sich auch nichts mehr ändern. Vor mir war der Däne Claus Nissen. Erst liefen wir gemeinsam, dann konnte er sich leicht absetzen und lief fast noch zum Kanadier Eric Sabourin auf. An der Spitze sicherte sich Martin Mcelhiney im Endspurt den Tagessieg. Angesichts der für Dienstag anstehenden 5000 m verzichtete ich auf einem Endspurt um Platz Sechs, am Ende standen für mich als Siebenter 5:48,93 min zu Buche und ich war froh, es geschafft zu haben. Es war mein erstes Mittelstreckenrennen seit Saalfeld und dies war ja schon zwei Monate her. Noch einige Gespräche im Zielbereich, dann etwas auslaufen und sich erholen für die 5000 Meter...
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