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Hannover, 02.05.2004

2:56:21 – es ist vollbracht.

Im siebenten Marathon meines Lebens ist das große Ziel erreicht. Die Schallmauer ist bezwungen. Am 2. Mai begann für mich wohl eine neue Zeitrechnung…

Böse Zungen behaupteten, ich hätte mir das Wetter in Hannover bestellt. Nach drückender Schwüle am Samstag tobten sich am Abend und in der Nacht Gewitter aus und der Sonntag präsentierte sich dann bei 15 Grad völlig verregnet. Zu warm war es mir jedenfalls nicht, aber auch nicht zu kalt. Die fünf Ansbacher trafen sich im Foyer des Grand-Hotels. Fototermin, langsam entkleiden, etwas Erwärmung. Die letzten kurzen Läufe vor der Startlinie, dann um Fünf vor Neun begab ich mich von vorne in das Starterfeld der 2700 Läufer. Letzte Händedrücke mit den Rothern, dann war es soweit. Der Startschuß krachte in die tiefhängenden Regenwolken, die Reise begann. Nach 11 Sekunden war ich über die Linie, schnell fand ich mein Tempo. 4:10 für den ersten Kilometer, Tempo passt, aber so richtig locker fühlte ich mich doch nicht. Soll ich das noch 41 Kilometer durchhalten? Nach 3 Kilometern am ersten Verpflegungspunkt die ersten Probleme bei anderen: ein Läufer war wohl auf dem rutschigen Untergrund gestürzt, ein anderer konnte sich noch abfangen, räumte aber dabei fast alle Becher vom Tisch ab…Nach knapp 7 Kilometern vorbei am Hotel, rein in die Innenstadt. Stimmung am Aegidientorplatz und am Kröpcke, dann durch den Tunnel am Bahnhof. Zickzack durch die Nordstadt. 10 Kilometer – 42:21, ich bin schon etwas hinter der Zeit. Nach 16 Kilometern stand schon eine junge Frau mit Startnummer an der Stadtbahnhaltestelle und löste einen Fahrschein… Für mich ging es zunächst mal wieder stadteinwärts, aber zu Fuß. Die Kuppel des Rathauses war schon zu sehen, aber dort ist ja erst Halbzeit. Zum ersten Mal auf die Zielgerade – 1:29:18 zur Halbzeit. Das wird knapp, wenn es auf der zweiten Hälfte einen Einbruch gibt, hat sich das Drei-Stunden-Problem erledigt… Wenige Sekunden hinter mir machten sich dann um 10:30 Uhr die Halbmarathonläufer auf den Weg.  Dann wurde es wieder etwas voller auf der Strecke. Kilometer 25, immer noch 4:10 bis 4:12 – wie lange noch…? Zum zweiten Mal vorbei am Hotel und über den Kröpcke Es fiel mir auf, dass mir keiner mehr überholte, auch kein Halbmarathonläufer mehr. Und es ging mir schon durch den Kopf:  ist es soweit. Komme ich etwa doch locker über die Runden? Aber das dicke Ende kommt ja meist erst jenseit der Dreißig. Diese Marke war nach 2:06 erreicht, 20:43 für die letzten Fünf – da bin ich ja wirklich etwas schneller geworden. Bis 35 ging es dann wirklich zur Sache. Durch die Kurven der Nordstadt, Verpflegungspunkte ignorierte ich inzwischen. Immer wieder mal eine Träne im Auge, aber eigentlich ist es dafür noch zu früh… 5 km in 20:18 – 30 bis 35 war mein schnellster Abschnitt – und ich überholte inzwischen nur noch Marathonis und Halbmarathonis. Geht es gut…? Halten meine Waden, Nässe von unten gilt ja als gefährlich. Inzwischen hatte sogar der Regen aufgehört. Auf dem breiten, vierspurigen Stadtring die 40er-Marke. Und eine Normaluhr: 11:48 – noch 12 Minuten bis Ultimo. Vorsicht auf den letzten beiden Kilometern. Ich war immer noch relativ locker, verzichtete aber auf eine Tempoerhöhung. Wulfhard Fahsold seine Frau stand am Straßenrand: jetzt konnte ich es ihr zeigen – es ist fast vollbracht, Rechtskurve, Zielgerade: 2:56 leuchtet von der großen Uhr – Siegeszeichen auf den letzten Metern – es ist vollbracht! 2:56:21 – das ist nun die Marke – Willkommen im Läuferparadies! Es hat geklappt, die nervliche Anspannung einer erneuten Vorbereitung auf einen Herbstmarathon bleibt mir erspart. Noch etwas fiel mir auf: Ich fühlte mich besser, als nach allen anderen Marathons. Nur die Beine waren schwer…

Warten auf den Fototermin danach: Bei der Siegerehrung, die in dieser Zeit stattfand, wurde für die deutschen Meister die Nationalhymne gespielt. Meine Augen wurden feucht…

Glücklich trafen wir uns wieder, es war der Ansbacher Tag an der Leine: Stephan Malinger 2:38:40, Heinz Voerste 2:49:06, Rudi Spiess 2:51:35, ich 2:56:21, Wulfhard Fahsold 3:06:36, Elfriede Pawlikowski 3:21:40 und ihr Mann Georg 3:36:05.

Meine Zwischenzeiten:
5 km:      21:14    21:14
10 km:     42:22    21:08
15 km:   1:03:18    20:56
20 km:   1:24:37    21:18
21,1 km: 1:29:18          1:29:18
25 km:   1:45:33    20:56
30 km:   2:06:16    20:43
35 km:   2:26:34    20:18
40 km:   2:47:22    20:48
42,2 km: 2:56:21          1:27:03

Meine Marathonhistorie:
1. 3:44:20  Berlin, 24.09.1995
2. 3:26:20  Berlin, 28.09.1997
3. 3:36:33  Berlin, 10.09.2000
4. 3:18:34  Berlin, 30.09.2001
5. 3:12:21  Berlin, 29.09.2002
6. 3:06:33  Frankfurt, 26.10.2003
7. 2:56:21  Hannover, 02.05.2004

 

29.04.2004

It’s the Final Countdown...

Sonntag, 2. Mai 2004. Die Zeiger der Bahnhofsuhren in Hannover rücken auf 16:26 vor. Schon seit einigen Minuten zeigt das Ausfahrtssignal am Bahnsteig 4 grünes Licht. Der Pfiff, der Plopp beim Türenschließen, dann leuchtet der grüne Kreis: Abfahren! Langsam setzt sich die weiße Schlange des ICE 632 im gleißenden Sonnenlicht in Bewegung, legt sich elegant in die Rechtskurve auf den Weg nach Süden. Der Meister greift zur Pfeife: ein langer, klagender Pfiff ertönt über die Leinemetropole. Die roten Schlußlichter verblassen schnell in der flimmernden Sommerluft...

Schweißgebadet wache ich auf: eine milde Frühlingsnacht über Franken, der zunehmende Mond strahlt vom Himmel und verspricht wieder einen schönen Tag.

Wer bestimmt denn nun der Ergebnis von Hannover? Bin ich das oder ist es “der da oben”? Fällt am Sonntag um 9 Uhr vielleicht schon die Entscheidung...? Wenn ich schon im bauchfreien Sommertop am Start stehe (Sonnencreme nicht vergessen), bleibt vielleicht noch die Aussicht auf einen Stadtrundlauf (fehlt nur der Stadtbilderklärer). Hans Seeger gibt mir bei Wärme 3 bis 4 Minuten dazu. Das sind dann aber genau die Minuten, die über Top oder Flop entscheiden. Und außerdem wächst dann meine Verspätung von Kilometer zu Kilometer in ganz andere Dimensionen.

Am Sonntag soll es kühler werden. Da darf Petrus aber keine Verspätung haben...

Alles Gute dem Häuflein der sieben Aufrechten von der Rezat - die Hoffnung stirbt zuletzt!

24.04.2004

Top oder Flop an der Leine?

Der Countdown läuft. Noch eine Woche bis Hannover. Nie zuvor waren die Erwartungen so hoch wie heuer. Schon immer mal geisterte ein Gespenst durch Ansbach, aber seit dem letztjährigen Frankfurt-Marathon, den 3:06 mit 4 Wochen Vorbereitung und spätestens seit den 1:21:19 in Großensebach wird es wohl nun akut. Die magische Marke - das Wetter.

Ja wie wird es denn? Wetteronline sagt 20 Grad im Südwesten an, also in Hannover definitiv kühler. Wetter.com droht 25 Grad an der Leine an, erfahrungsgemäß ist Wetteronline zuverlässiger. Glauben wir mal dran...

Stephan Malinger droht an, mich beim Scheitern an der magischen Marke im einem von ihm höchstpersönlich ausgehobenem Loch am Ziel zu versenken. Er fängt aber nicht schon um 11:45 Uhr, sondern, um sich unnütze Arbeit zu ersparen, erst Punkt 12 Uhr an zu graben.Auf dem Friedrichswall ist aber Asphalt und mit dem Spaten nicht viel zu machen, benötigtes Equipement könnte er sich dann ja vorsorglich bei mir in der BGU mieten oder kaufen...

Heinz würde mich in Ansbach zur Persona non grata erklären. Ihm ist es ja egal, aber er muß dann Peter, Rudi, Wulfhard und seiner Frau beibringen, daß sie nach Ansbach zurücklaufen müssen. Ich habe nämlich die Fahrkarte und rücke sie nicht raus.

Im Ernst: je näher der Tag X kommt, desto mehr steigen meine Zweifel. Es ist viel, was ich mir vorgenommen habe, aber habe ich auch die Grundlage? Die ungeliebte lange Strecke war schon immer mein Problem, allen Hochrechnungen, ausgehend vom Halbmarathon, bin ich immer um mindestens 10 Minuten hinterhergelaufen. Auf der halben Distanz kann ich ja immer noch viel mit Kraft machen, ich komme ja von der kurzen Strecke. Aber über 42,195 Kilometer...?

Klappt es oder nicht? Der Grat ist schmal, auf dem ich wandeln muß. Alles mit einer Zwei am Anfang ist Top - der Rest...?

Meine Bestzeit steht bei 3:06:33 - wo steht sie am 2. Mai...?

Das Maritim in der Hildesheimer Straße, direkt an der Strecke bei Kilometer 10 und 30, ist das Ansbacher Läuferhotel. Weht die Fahne der Rezatstadt am Sonntagmittag auf Halbmast oder nicht?

Allen Hannover-Läufern viel Erfolg! Ihr habt eich viel vorgenommen - kommt gut durch, auf daß sich all unsere Träume erfüllen!

Die Ansbacher an der Leine:
Wulfhard Fahsold
Jörg Behrendt
Rudi Spiess
Elfriede Pawlikowski
Gerhard Pawlikowski
Dr. Stphan Malinger
Heinz Voerste