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6. Ansbacher Citylauf

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Ansbach, 07.05.2006
Gegen Wind und Wärme

 

So langsam geht die Verletzungspause zu Ende. Ich muss mich wieder mit den Gedanken vertraut machen, Wettkämpfe zu laufen. Dafür fehlt eigentlich nur noch eines: Tempohärte…

Schon seit langer Zeit war ich für den Halbmarathon des Ansbacher Citylaufes gemeldet. Die Bandscheibenprobleme machten aber alle Hoffnungen zunichte. Am Mittwoch nach dem Bahntraining fiel aber die Entscheidung: Ich kann laufen, aber nur den Zehner. Eine Mail an Rudi Proske von SAS-Zeitmesssysteme, der auch die Anmeldungen sammelte – die Ummeldung war kein Problem.

So stand ich dann am Sonntag Nachmittag um 14:45 Uhr mit 200 weiteren Läufern und Läuferinnen auf dem Martin-Luther-Platz . Warmes Wetter, ein strammer Ostwind, auf dem windgeschützten Platz waren die Cafes gut besucht. Ein Radio-8-Moderator versuchte die Läufer bei Laune zu halten. Der Start verzögerte sich um wenige Minuten. Also mal von Zehn bis Null herunterzählen… Halt! Das war nur eine Probe! Was hätte er aber gemacht, wenn alle losgelaufen wären. Eine Horde ausgebrochener Läufer hält niemand auf und schon gar kein Radio 8  - Moderator… Immerhin, die Lautsprecheranlage war im Vergleich zu den ersten Cityläufen leistungsstark genug, alle merkten, dass es nur eine Probe war. Aber um 14:50 wurde es dann ernst. Von Zehn auf Null und mm nicht über den Haufen gelaufen zu werden, lief ich auch pünktlich bei eins los. Christian Häupler neben mir, Thomas Heumann, zwei Erlanger, Stefan Haider… Schwer war es auf dem Kopfsteinplaster, dass nach Bauarbeiten nur provisorisch befestigt war, zum Glück ging es dann in der Würzburger Straße gleich auf Asphalt. Die Polizei vorneweg, die Spitze hinterher… Ich war alles andere als locker, der 19er vom Freitag steckte noch in den Beinen. Badstraße, dann das erste Durcheinander: die Spitze mit Christian wurde fehlgeleitet. Plötzlich war Christian also wieder neben mir. Schimpfen, dann reihe sich alles wieder ein: 7:30 nach 2 km – für mich an diesem Tag eigentlich zu schnell… Auch Stefan Haider war schon vor mir… Mit Rückenwind in Richtung Wasserzell. Es standen doch einige Zuschauer an der Strecke. Am Spielplatz zum ersten Mal Rudi Spiess – er sorgte für die Bilder. „Laß nicht abreißen!“ Ja wie denn? Noch ist es zu schnell für mich. So lief ich also weiter mit Reinhard Joas. Verpflegungspunkt in Wasserzell: leider nur Plastebecher, die sofort zerbrachen… Der Hofhund auf einem Grundstück stand am Straßenrand und beobachtete aufmerksam das Geschehen. Er sah schon viele Läufer vorbeilaufen, uns auch, aber so viele auf einen Schlag…? Auf dem Rad unterweg: Arnim Jechnerer und auf Inlinern Florian Holzinger: Anfeuerungsrufe auch von beiden. Weiter nach Schmalenbach, immer noch mit Rückenwind. Dort gab es dann noch einmal Wasser, aber auch Chaos. Meine Schusslinie zum Wasserstand war durch drei Radfahrer blockiert, die Flüche waren wohl ins ganz Schmalenbach zu hören. Und der Plastebecher zerbrach wieder beim Zugreifen. Kurz vorher, am Anstieg, hatte ich mich von meinem Laufabschnittsbegleiter Reinhard Joas getrennt. Nun ging es also allein weiter gegen den Wind zurück nach Ansbach. 19:11 bei km 5 – da werde ich ja wohl knapp unter 40 kommen. Ein junger Japaner kam noch vorbeigeschossen, vor mir sah ich einen Erlanger, der eine Gehpause machte. Und von hinten kam Ralf Oertel. Sambatrommler Gerhard Nießner – irgendwann gehört er hierzulande zum Inventar.An Kilometer 8 begannen dann die üblichen Techtelmechtel. Der Erlanger Marco Volland hatte sich gefangen und lief in meinem Windschatten, Ralf Oertel vorneweg. Jetzt hatte ich aber Heimvorteil. Von ungezählten Trainingsläufen wusste ich genau, wie jede Kurve zu nehmen ist Am Anstieg nach dem Tunnel konnte ich mich von Marco absetzten. Gerhard Götz, seines Zeichens Starter bei der Bahneröffnung des TSV stand am Straßenrand: Du bist Achter! Vor zwei Stunden war ich noch oben auf der Bahn und habe Bilder gemacht…  Innenbahn in der Schreibmüllerstraße. Vorbei an den jungen Japaner. Rald Oertel und ich – das war nun der Zweikampf. Ralf, nach etlichen gesundheitlichen Problemen hoffentlich nun wieder auf dem aufsteigenden Ast, wollte es wissen. Er kam ja schon am 8. April in Fürth unmittelbar hinter mir ins Ziel. Mit einem Mal kam noch einmal der Japaner, er hieß übrigens Yoshiyuki Nakamura, an uns vorbeigeschossen, es war aber das letzte Aufbäumen. Kurz danach waren Ralf und ich wieder zu zweit. Und auf der Jägerndorfer Strasse musste ich dann labgsam selber die Entscheidung suchen. Ganz allmähliche Tempoverschärfung – es schien zu reichen. Wenig Vorsprung, vielleicht zehn Meter – aber es schien zu reichen. Die Gerade zum Bückencenter – keine Gefahr mehr von hinten und nach vorne alles klar. Dummer Gelaber vom Radio-8-Moderator – ich bin mal gespannt, was ich in zwei Wochen in Herrieden von Arnim Jechnerer und Co. zu hören bekomme. Rang 7 und die Uhren blieben bei 41:18 stehen. Spätestens beim Studium der Zwischenzeiten tauchten dann nicht nur bei mir Zweifel auf. Auch wenn es gegen den Wind etwas langsamer wurde – bei den zweikämpfen auf den letzten beiden Kilometern kann ich unmöglich diese Distanz in 10 Minuten gelaufen sein. Und andere bestätigten diese Vermutung nach dem Studium ihrer Zwischenzeiten. Und alle im 40er-Level liefer ihrem Niveau um etwa 2 Minuten hinterher… Das waren wohl eher 10,4 km. Wir werden die Strecke wohl mal mit dem GPS ablaufen müssen – ich kenne sie ja nun. Freude – der Sieg blieb im Verein: Christian Häupler hat es geschafft. Und die nächsten beiden Stunden verbrachte ich dann im Brückencenter mit Kontaktpflege. Wen man da so alles trifft…   Und dann kamen ja auch die Halbmarathonlaufer ins Ziel.

Alles in allem: eine schöne Veranstaltung und für den Lauftreff Ansbach-Nord gewiss auch aufwändige Veranstaltung. Und es kann in unserer von Westwindwetterlagen geprägten Klimazone ja nicht immer ein so starker Ostwind wehen wie am Wettkampfwochenende.

In zwei Wochen die Mutter aller Schlachten: Herrieden. Ob ich fit bin…?