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Treuchtlingen, 21.06.2006
Die 138 schnellsten Sekunden des Jahres

138,7 Sekunden dauerte für mich das 800m-Rennen von Treuchtlingen – es war ein harter Kampf, der alles forderte.

Mittwochabend, gegen 18:30. Eine schwarze Wolkenwand kam vom Hahnenkamm gezogen, es begann zu regnen. Erste Hagelkörner, ich musste aber noch mal raus, um zu sehen, ob die Spikes in Trainerhäuschen im Trockenen liegen (sie taten es). Wenige Meter vorher traf mir etwas schmezhaft an der Hand und sorgte für einen kleinen blauen Fleck: es war ein Hagelkorn, so groß wie ein Taubenei. Unterm sicheren Dach konnte ich dann den Tanz der Hagelkörner verfolgen. Schnell war der Spuk vorbei und der Rasen weiß, aber noch im nachlassenden Regen musste ich dann doch noch zu einer notdürftigen Erwärmung heraus. Der erste Lauf wurde dann doch pünktlich um 19 Uhr gestartet, mit den von Hans angegeben 2:25 min war ich im vierten der sechs Läufe eingeteilt. 15 Minuten Laufen, drei Steigerungen – das muss ganz einfach reichen, auch wenn ich das Montagstraining wegen der Gefahr einer Leistenzerrung vorzeitig abgebrochen habe..

Die Bahn war nass, aber ohne größere Pfützen, der Wind war eingeschlafen und die Luft hatte sich mit dem Regen angekühlt – eigentlich ganz gute Bedingungen. Fünf Frauen, vier Männer -  und ich wusste anhand der Zeiten: hinten reinhängen geht nicht.

Der erlösende Schuss – irgendwie kam ich nicht so recht nach innen. Hin und her mit den beiden Dotterweichs:Werner und Marina. Bremsversuche, um Auffahrunfälle zu vermeiden, auf der Gegengeraden endlich die Innenbahn. Werner ging nach 200 Metern auf die zweite Bahn, ich nutzte die Chance und war vorne. Jetzt hieß es: volle Kraft voraus, soweit die Beine tragen.  66 Sekunden nach der ersten Runde und die Beine wurden langsam schwerer. Das Feld zog sich schon weit in die Länge, knapp 10 Meter hinter mir waren eben Marina Dotterweich und Jule Streng aus Gunzenhausen, beides sehr hoffnungsvolle Nachwuchstalente. Für mich begann nur der harte Teil des Rennens. Die Beine schienen zu Gummi zu werden und Jule kam immer näher. Stimmengewirr – jeder feuerte jeden an. 100 m vor den Ziel hatte Jule aufgeschlossen, ich sah sie schon im Augenwinkel. Irgendwie konnte ich aber diesmal auch noch Kräfte mobilisieren – oder war es die Anfeuerung von Susi? Auf jeden Fall, am Ende waren es doch wieder knapp zwei Meter und sieben Zehntelsekunden Vorsprung für mich – die Erholungszeit war entsprechend lang. Irgendwann musste ich aber die Bahn verlassen, da ich sonst den Startern des nächsten Laufes im Wege gelegen wäre. Ich wusste – es war schnell, aber ich wusste noch nicht, wie schnell. Erst etwas später ein Blick auf die Einlaufliste, dann war es klar: 2:18,7 min, also genau eine Sekunde unter der alten Bestzeit. Diese, an gleicher Stelle aufgestellt, wäre in zwei Tagen zwei Jahre alt geworden.
Wer weiss, wie ob ich Jule noch hinter mir haben werde. Sie ist ja erst 15 Jahre alt und wenn sie ihren Weg so weitergeht, wird sie mir bald meilenweit davonlaufen...

Was Regensburg also schon andeutete: Treuchtlingen hat es bestätigt.. Auf den kurzen Sachen scheine ich die Form von 2004 zu haben. Inwiefern ich es dann auf den längeren Strecken umsetzen kann, wird wohl das Jahr zeigen – wenn ich gesundbleibe.