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Bad Windsheim, 18.03.2007 39:36 im Sturm – was ist das wert…?
Eigentlich starte ich ja traditionell beim
Treuchtlinger Frühjahrslauf in die jeweils neue Straßenlaufsaison. 37:08 ist ja meine dortige Bestleistung. Bereits im Vorjahr wurden aber alle Frühjahrsplanungen für Treuchtlingen
krankheitsbedingt und dann für Bad Windsheim verletzungsbedingt zur Makulatur. Heuer nun schied Treuchtlingen von vornherein aus. Wer bis um 16 Uhr arbeiten muss, kann nicht um 15 Uhr
laufen. Also diesmal Saisonstart an der Aisch und nicht an der Altmühl. Wir wäre es eigentlich in Treuchtlingen gewesen. Es war ja ein stürmisches Wochenende und um den Wind am
Samstagnachmittag einschätzen zu können, hätte man schon an Ort und Stelle sein müssen.
Also das ungeliebte Bad Windsheim. Ein Lauf der langen Wege, Gedränge bei der Siegerehrung im zu kleinen Raum – es war leider kein Biergartenwetter, auch wenn die
Veranstalter vorsorglich Bierzeltgarnituren bereitgelegt haben. Der Sturm schien immer stärker zu werden, zum Glück richtete der Regen sich nach der Vorhersage und kam erst,
als die meisten das Rennen schon hinter sich hatten.
Der Lauf der langen Wege: ausziehen im gut bewachten Zelt am Läuferzentrum, dann im Wettkampfoutfit 500 m zum Start. Nein – trotz aller Erwärmung: auf Betriebstemperatur war
ich noch lange nicht. Die Aduktorenschmerzen waren noch nicht ganz verschwunden. Der Start der insgesamt 600 10km- und Halbmarathonläufer verzögerte sich noch um fünf
Minuten – also noch mal etwas warm halten. Dann war es doch soweit: Ein Herr mit Megaphon kündigte den Start an und in den ersten Reihen war die Ansprache sogar zu
verstehen - die weiter hinten stehenden hörten nur den Schuss. Die wilde Jagd begann auf der breiten Oberntiefer Straße. Sie bot zunächst genügend Möglichkeiten, sich eine gute
Ausgangsposition zu sichern, bevor es in den Windkanal geht. Schon hier machten die Böen von links zu schaffen. Dann die Linkskurve, jetzt kam der Wind von vorne. Also
Windschattenlaufen. Und das war ein Problem für sich: wie finden man eine tempomäßig ädaquate Gruppe? Eines war bei Kilometer 4 klar – meine (oder unsere Gruppe) war zu
langsam – denn Peter war auch zu mir aufgeschlossen, und er war der gleichen Meinung. Also erst mal bolzen, Tempo erhöhen. Der fünften Kilometer in 3:30,den sechsten in 4:30 –
die Halbzeittafel stand definitiv nicht am rechten Ort. Nochmal kurz Gegenwind, dann kam der fast 4 km lange Rückenwindabschnitt nach Külsheim. Bolzen, Schiebenlassen vom
Wind und auch noch auf das Tempo drücken – alle taten das gleiche und der Windkanal am Anfang forderte doch Kräfte. Nach reichlich 7 km spürte ich schon den Kraftverlust, aber
immerhin wirkte er sich nicht in den Platzierungen aus. Es ging nach Külsheim und dann nach rechts Richtung Bad Windsheim, also den letzten Kilometer noch mal den Wind
entgegen – eigentlich aber kein Problem mehr. Willi Maußer habe ich noch überholt, aber er musste aufgrund Archillessehnenproblemen nach 7 km das Tempo rausnehmen. Ein
Großenseebacher noch neben mir, aber als die Streckenteilung erreicht war, blieb er rechts und machte sich auf die zweite, diesmal wohl völlig windschattenfreie zweite
Halbmarathonrunde. Für mich also links in den Kurpark hinein und dort geschah eigentlich auch nichts mehr. Die Sportfreunde vom Lauftreff Wettringen sorgten noch für ein schönes
Bild, dann war es geschafft und Rudi Proske, der mit sas-Zeitmesssysteme für die Ergebnisse sorgte, begrüßte mich im Ziel. 39:36 waren es am Ende, Platz 22 von 270 und
Rang 5 in den M45 – war ist diese Zeit nun wert? Ich weiß es nicht. Vielleicht gibt erst der Beetzseelauf am 31.03. über allerdings nicht amtlich vermessene 21,1 km Aufschluss.
2007 – wohin führt der Weg…?
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