Markt Indersdorf, 27.02.2016 Das erste Abenteuer ging etwas daneben Nun ging es also ins erste große Abenteuer der
diesjährigen Cross-Saison. Bayerische Crossmeisterschaften auf wohlbekannter Strecke in Markt Indersdorf. Da war einem natürlich klar, dass einem wieder perfekte Organisation und perfekte Infrastruktur erwarten.
Immerhin waren dort vor Jahresfrist die Deutschen Meisterschaften. Ob das Rennen auch so gut wie vor Jahresfrist werden würde, war natürlich eine andere Frage. Hans und ich fuhren gemeinsam zu früher Stunde
nach Oberbayern, Frank und Florian folgten erst später. So konnte ich wie gewohnt erst mal die Lage peilen, Später gab es auch noch die Möglichkeit, einmal die Runde abzulaufen. Es
war fast dieselbe wie bei den “Deutschen”, aber auf dem Acker mit anderem Verlauf und dadurch etwas kürzer. Angegeben waren aber wieder ca. 6000 m. Die Einlaufrunde auf der Strecke verlief
schmerzfrei, anschließend auf der Straße spürte ich noch etwas die Ferse. Doch dann war alles gut.
Das große Feld der M50 bis M75 baute sich dann an der Startlinie auf. Fünf Runden lagen vor uns und damit offiziell 6 km.
Es war im Prinzip dieselbe Runde wie bei den letztjährigen Deutschen Meisterschaften. Das Feld kam auch gut weg und
ich war zunächst mittendrin im Gewühle. Fritz Edelmann, der wie immer in der ersten reihe stand, war dann knapp vor mir. Hans Seeger stand am Berg und
vergab Haltungsnoten, von einem anderem Ort konnte er große Teile der Strecke überblicken. Es lief auch lange Zeit auch recht gut. Ich glaube, es war auf der
dritten der fünf Runden, als ich meinte, mit den Spikes einen Fremdkörper ausgespiesst zu haben, welcher sich absolut nicht lösen ließ. Also kurzer Stopp,
Fremdkörper entfernt und weitergelaufen. Was ich nicht wusste: es war am linken Schuh die Spikesplatte mit den Dornen, die sich gelöst hatte. Die Schuhe waren
zwar wenig gelaufen, vorher aber schon lange gelegen, das war dem Kleber wohl nicht gut gekommen. Ich lief natürlich weiter in der Meinung, an beiden Füßen noch
Dornen zu haben, aber mit einem gescheiten Laufrhythmus war natürlich Sense. An einem schrägen Streckenabschni tt erwischte es mich dann: weggerutscht und mit den Spikes noch etwas den Oberschenkel touchiert.
Immerhin fand ich dann doch noch ins Rennen und überstand auch die fünfte Runde heil. Einige Plätze gingen verloren, im riskanten Endspurt bergab konnte ich aber auch noch etwas gutmachen. Am Ende waren es
28:57 min für die angegeben 6000 m und wie vor Jahresfrist bei den “Bayerischen” in Ingolstadt trieb ich das ganze M50-Feld vor mir her. Die 2 Minuten zum 21. hätte ich aber
auch in Topform nicht auflaufen können... Erst nach dem Zieleinlauf sah ich die Bescherung. Die Schuhe fanden ihr Ende in Indersdorf, nur die
langen Dornen stellte ich sicher - die alten Crossspikes lagen zum Glück noch auf den Dachboden. Das Blut am Oberschenkel war schon wieder getrocknet. Sanitäter waren ohnehin nicht in Sicht, sie
saßen weiter weg im warmem Auto. Eigentlich nicht ideal, gerade nach dem Zieleinlauf gibt es medizinisch die meisten Probleme. In Ingolstadt kamen sie auch zu mir, obwohl ich nur vorm Hans
kniete... Auch diesmal verfolgte Hans die Meisterschaften vom ersten bis zum letzten Rennen mit. Meine ersten “Bayerischen” in Grün schiebe ich also weiter vor mir her - mein Grün trug Frank Vüllers.
Erstmal geht es aber ins nächste Abenteuer - meine ersten “Deutschen” in Grün... Fotos: Jürgen Scheibenberger
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