Regensburg, 28.05.2017 Trotz Hitze und Vorbelastung unter 22 Eigentlich wären die Bayerischen Seniorenmeisterschaften nach den 800 m für mich zu Ende gewesen. Bei kühlem Wetter
wären die 5000 m noch eine Ergänzung gewesen, falls ich nicht zuviel in die 800 m investiere. Aber da ging es ja doch zur Sache, auch wenn die Erholungszeit kürzer als
in Ellwangen war. Dafür ging es aber in nun wirklich der wärmsten Stunde eines heißen Sommertages entgegen. Eine reichliche Stunde vor dem für 15:15 geplanten Start gab ich dann doch meine
Stellplatzkarte ab. Irgendwie würde ich schon durchkommen, der Kopf wollte also dann doch laufen. Die Erwärmun war dann einfach nur Sparprogramm. Es ging nur darum,
noch ein bisschen Lockerheit in die Beine zu bekommen. Da es doch ein recht großes Männerfeld war, gab es dann zwei Zeitläufe. M55 und älter waren also um 15:45 Uhr dran. Und es gab eine Wasserstation und eine Dusche an der Strecke...
Dann war es soweit: Die Hitzeschlacht konnte beginnen. Wider Erwarten kam ich doch ganz gut ins Rollen. Die Frage war, wie lange es gutgehen würde. Bald ergab sich eine Vierergruppe, in der ich die ersten
Runden mitlaufen konnte. Und der erste Kilometerschnitt von 4:15 min hätte auf eine 21:15 min hingedeutet - das bin ich letztes Jahr bei besseren Bedingungen im Regen von Wiesau gelaufen. Irgendwann auf
dem zweiten Kilometer verspürte ich dann das Bedürfnis nach Erfrischung. Ich hing nach rechts und eine Helferin reichte mur das Wasser. Ich beschleunigte dabei aber
unbewusst und als ich mich wieder innen einordnete, war meine Gwebruppe einige Meter hinter mir. Nun hieß es also, alleine weiterzulaufen und es ging doch besser als gedacht.
Im 4:20er Schnitt, gegen Ende wurde es etwas langsamer. Aber war war nicht zu spüren, da es anderen genauso ging. Zwei Runden vor Ultimo schien es nicht ganz ausgeschlossen,
dass die 22-min-Marke noch fallen könnte. Noch einmal wollte ich mir einen Becher Wasser geben lassen, doch da kam der
Ruhstorfer Gerhard Paternoster. Über 1500 m wurde er am Samstag Zweiter, am Sonntag hat er vorher schon die 800 m und
später die 400 m für sich entschieden und natürlich auch die 5000 m. Doch der Wasserträger in Gelb schaffte es dann auch
noch, mir meine Erfrüschung zu überreichen und dreht im Bild gerade ab. Ich musste versuchen, das tempo über die letzten 800 m zu halten, doch das Ende war ja schon in sicht. Am Ende sogar noch ein Endspurt, damit die 22er-Marke fällt. Sie tat
es: eine 21:53,21 min hätte ich angesichts der Vorbelastungen und der Hitze nicht für möglich gehalten. Im September letzten Jahres bin ich ja bei kühlem Wetter 21:14 min gelaufen... “Da
liegt ein toter Mann”, meinte ein kleiner Junge einige Minuten später allen Ernstes. Doch sein Vater, selber im Rennen mit dabei, half mir dann wieder in die Vertikale und überzeugte seinen Sohn vom Gegenteil.
Nach den letzten Läufen dann ein letztes Beisammensein bei den Siegerehrungen - es waren schöne Tage in der Domstadt. Danke an den SCW Regensburg, der in vier Wochen die
Meisterschaften aus dem Boden stampfte. Für 2018 ist die Vorbereitungszeit länger, da veranstaltet der SWC dann die kompletten Titelkämpfe außer Hammerwurf. Fotos: Klaus Sitzmann (www.fourrunners.de )
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