Herrieden, 15.12.2018
Doppelpack bei gelungener Premiere
Erstmalig luden die Herrieder Aquathleten zum Raiffeisen-Crosslauf ins dortige Parkbad ein. Die Premiere wurde mit 128 Zieleinläufen in hochklassigen Rennen zum Erfolg. Die Hanglage des Freibades ermöglichte eine anspruchsvolle Streckenführung und dies nahezu durchgängig auf Wiesenboden. Dieser war aber aufgrund des trockenen Wetters sehr gut belaufbar. Jürgen Scheibenberger traut der Strecke auch Größeres zu - sprich überregionale Meisterschaften. Seine Vorschläge, das Beachvolleyballfeld zu durchlaufen oder Sprunghindernisse einzubauen, hatte Armin Jechnerer auch schon im Hinterkopf, doch letzterer wollte uns nicht gleich mit solchen Einlagen schocken.
 
Wie bei den meisten Rennen der Cross-Serie, begann die Veranstaltung auch hier mit dem Mittelstreckenrennen, 3 Runden und somit 3,3 km lagen vor uns. Männlein und Weiblein starteten um 12:30 Uhr gemeinsam, insgesamt standen so 24 Teilnehmer am Startbogen. Es hatte -2 Grad, warm war es also bei trübem Wetter nicht gerade. Immerhin bestand die Möglichkeit, sich direkt im Freibad umzuziehen - die Sammelkabine war leicht angewärmt und bot so kurze Wege. Duschen waren ja drüben im Hallenbad. Einlaufen auf der Strecke und dann draußen, Steigerungen vor dem Bad. Die letzte wärmende Hülle fiel kurz vor dem Start. Es wurde heruntergezählt und bei Null ging es los. Die Leutershäuser Jungs vorne weg und bald hat sich Florian Bremm, der übrigens im Sommeroutfit lief, von Simon Bauer absetzen können. Die Strecke ist ja sehr zuschauerfreundlich und auch als Läufer bekommt man oftmals mit, was die anderen da so treiben. Bald war ich auch auf Betriebstemperatur. Bis zum Abschluß der ersten Runde habe ich mich wieder an drei Jungs im Blau des Hauptsponsors, der VR-Bank Mittelfranken-West vorbeikämpfen können und dann geschah nichts mehr. Der Vorsprung wuchs und nach vorhe hin war Peter Steiner auch längst außer Reichweite. So konnte ich die beiden ausstehenden Runden ohne Platzierungskämpfe zu Ende bringen. Ich war übrigens der letzte, der nicht überrundet wurde. Als Moderator Armin Jechnerer mich in meine dritte Runde schickte, kündigte er kurz darauf den Zieleinlauf von Florian Bremm an. Ich brauchte auch keinen Endspurt mehr, sondern war nach 15:29 min im Ziel. Achter bei den Männlichen Startern, Schnellster in der M55.
Nun hieß es, gleich wieder alle warmen Sachen zusammenzusuchen und dann die Reigen der beiden Nachwuchsläufe sowie das Langstreckenrennen zu verfolgen. Doch als bei letzterem die Sieger im Ziel waren, hieß es, sich wieder an eine Art Erwärmung zu machen. Der Speed-Cross um 14:30 Uhr stand an und für diesen war nur startberechtigt, wer vorher erfolgreich hat finishen können. Also wieder etwas einlaufen und zwei Steigerungen, dann fühlte ich mich trotz der Kälte wieder in Wettkampfstimmung.

15 Männer und vier Frauen nahmen den Speedcross in Angriff und es war klar, dass es hier für mich nur um das Dabeisein gehen würde. Um die Lage am Start etwas zu entschärfen, wurde selbige um etwa 20 Meter zurückverlegt, so war die Startgerade etwas länger. Dies war auch nötig. Zwar gab es keinen Fehlstart, aber als es bei Null losging, begann gleich eine wilde Bolzerei - und ich noch mittendrin. Letzteres änderte sich aber bald und ich kontrollierte das Feld erst mal von hinten. Vorne sicherte sich Florian Bremm den zweiten Tagessieg und den Siegerscheck. Peter Steiner, der an diesem zum dritten Mal unterwegs war, hatte sich an den blauen VR-Bank-Läufer Jonas Pott herangekämpft. Ich hatte zunächst noch gegen den Berg zu kämpfen, doch als dieser bezwungen war, kam die Lockerheit. Als wir wieder unten waren, kam ich auch an Jonas heran und schien mich langsam dem Peter zu nähern. 150 m vor den Ziel schaute Peter sich um, sah die drohende Gefahr und beschleunigte seinerseits. Ob ich es mit einem Endspurt auf Biegen und Brechen hätte packen können? Die Frage ist müßig, weil: ich tat es nicht . Peter schaute sich immer wieder um, aber es geschah nicht mehr. Nach 4:33 min, fünf Sekunden hinter Peter war es geschafft: ich hatte erfolgreich den Rost aus den Adern gespült. Diesmal war doch ein kurzes Gebet nötig, bevor ich wieder auf meinen Beinen stand.
 
Schnell noch ein paar Bilder, dann ging es ins Warme und später mit Doppelstarter Florian Wiehl (4. auf der Langstrecke und beim Speedcross) auf eine Auslaufrunde. Peter Steiner als einziger Dreifachstarter absolvierte so an diesem Tag das 141., 142, und 143. Rennen des Jahres. Roland Rigotti, der Mittel- und Langstrecke lieb (beides Mal 5. bei den Männern), aber auf den Speedcross verzichtete, bewegt sich irgendwo bei der Achtzig. Und für mich waren es heuer die Rennen 58 und 59 - mein nächstes wird also die Nummer 60 sein.
Vielen Dank auch an die Fotografen, die Bilder schossen Werner Winter und Peter Steiner.