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Darmstadt, 29.11.2025 DM-Strecke mit AK-Sieg vorgewärmt
Zum 40. Jubiläum des "Darmstadt Cross" vergab der Deutsche Leichtathletikverband die heuer zweitägigen Deutschen Crossmeisterschaften in die südhessische Stadt. Bedingung war
jedoch, dass die Veranstaltung in unmittelbarer Nähe der Verbandszentrale im Nordpark stattfinden sollte. Es gelang jedoch, auf zwei nebeneinanderliegenden Sportplätzen und der Liegewiese
des Nordbades eine anspruchsvolle 1,5 Kilometer lange Runde abzustecken, die mit zahlreichen Kurven sowie Sandpassagen, Strohballen und wenigen kurzen Anstiegen vollauf
meisterschaftswürdig war. Für die 14 Meisterschaftsrennen gab es mit 1264 Meldungen einen neuen Rekord, dazu kamen 248 Meldungen fpr das attraktive Rahmenprogramm.
Mein Vereinskollege Stefan Schwager startete im letzten Lauf des ersten Wettkampftages im Mittelstreckenrennen über die 3,5 km lange Mittelstrecke der M35-45. Ich entschied mich gegen die
Meisterschaften, das M60-Rennen wäre am Sonntag das letzte gewesen. Am Samstag stand aber sozusagen als 40. Darmstadt-Cross im Rahmenprogramm ein offener "Community Cross" auf
dem Programm: 3 Runden und somit 4,6 km auf der DM-Runde. Auch dieser war ganz gut besetzt und hier gab es auch Altersklassenwertungen. Nachdem ich pünklich am Nordbad aus der Tram fiel, holte ich
gleich mal beim DLV meine Startnummer und erkundete dann das Gelände und vor allem die Strecke, welche ich abging. Streckenpläne gab es
dann doch noch und sie stimmten sogar, aber die Realitäten muss man dann doch erkunden. Es war eben viel Gras dabei, da gab es trotz
trockenem Wetters schon mal nasse Füße. Es war zwar relativ mild, doch wehte zur Mittagsstunde ein recht kräftiger kalter Wind über die Sportanlagen.
Der Start war für 12 Uhr geplant, so machte ich mich kurz nach Elf ans Einlaufen in der Umgebung. Da es trocken war, konnte ich alles draußen
machen, am Sonntag im Dauerregen hätte es anders ausgesehen. Rechtzeitig ging ich dann mit dem Nötigsten zum Start, um im Zelt die Spikes
anzuziehen. Von den etwa 50 Teilnehmern war es ganz entspannt. Auch am Start herrschte im Gegensatz zu späteren Rennen keine Hektik und
kein Gedränge. In relativ lockerer Aufstellung standen wir da, als uns der Starter Punkt 12 Uhr auf die Reise schickte. Nun hatte ich die Strecke selber unter meinen Füßen. Vorne ging gleich mal die Post ab, ich ordnete mich weiter hinten ein. Der Anfang fiel mir auch noch etwas schwer, der
Rasenuntergrund war noch etwas ungewohnt. So ging es nach der für spätere Rennen zu kurzen Startgeraden erst mal in Kurven über den Werferplatz und dann ins Nebenstadion und dort am Zaun
entlang durch Gras zur Liegewiese des Nordbades. Bevor diese erreicht war, hab es einen kurzen Anstig auf einem Damm und dann auf der anderen Seite auf nassem Sand hinunter, nach einer Kehre
gleich wieder hoch und dann runter zur Liegewiese. Dieser Abschnitt hatte es schon in sich. In langen Kurven liefen wir nun über die Liegewiese, garniert mit Sprunghindernissen in bis zu dreifacher Ausführung.
Beachvolleyballfelder üben ohnehin eine hohe Anziehungskraft auf Crossstreckenplaner aus, da mussten wir auch durch. Wieder über den Damm, eine lange Gerade auf der Aschenbahn und dann
einige Kurven inklusive einer 180-Grad-Kehre in der Weitsprunggrube. Zurück auf den Werferpatz und es ging in die zweite Runde. Mit Abstand vor mir lief ein Trio, hinten saß mir
ein Verfolger im Nacken. In der zweiten Runde kamen dann kurz vor Verlassen des Schwimmbades die ersten Jungspunde von hinten
vorbeigeschossen, sie bliesen bereits zum Endspurt. Ich hatte dann noch eine Runde vor mir und mir schien es, als ob mein Rückstand zu den
Vorläufern schmolz. Doch dann blieb ich erst mal mit einem Spikes im Gras stecken und lag erstmal auf der Strecke. Gleich wieder hoch und
weiter, aber ich glaubte, dass das Trio entschwunden wäre. Aber nicht lange, bald war der Kampfgeist wieder da. Die ersten beiden des Trio
überholte ich dann vor und nach Verlassen der Liegewiese und einer von den beiden war, was ich natürlich erst später erfuhr, auch ein M60er aus
Reinheim. Auf der letzten langen Gerade schaffte ich es dann, im zweiten Anlauf auch an einem Alexander vorbeizukommen und rettete diesen
Vorsprung dann nach 25:19 min sechs Sekunden vor Alexander ins Ziel. In der Endabrechnung habe ich damit als 29. des Gesamteinlaufes 19
Sekunden vor dem Reinheimer Uwe Reist die M60 für mich entscheiden können. Dies sah ich dann schon kurz nach dem Zieleinlauf auf der Anzeigetafel.
Es war so für mich ein schönes Rennen. So kannte ich die DM-Strecke also nicht nur vom Sehen, sondern habe ich sie mir selber erlaufen. Stefan
Schwager lief dann später auf schon etwas weicherem Untergrund über 3,5 km in 16:50 min in der M40 auf DM-Platz Siebzehn und am Sonntag
wurde der Kurs dann im Dauerregen teilweise zur Schlammpiste, auch wenn es nicht so extrem wie 2020 in Sindelfingen oder 2021 in Sonsbeck
war. Auch den Mittelstreckensie von Florian Bremm und seine beiden weiteren Mannschaftstitel für den LSC Höchstadt durfte ich live miterleben.
Es waren so zwei schöne, aber auch anstrengende Nachmittage in Hessen. Streckenfoto: Theo Kiefner


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