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Garmisch-Partenkirchen, 02.09.2018
Thomas Dahmen und Rainer Kirsch finishen beim Transalpine Run

TAR001 Kirsch DahmenDer GORE-TEX Transalpine Run, eines der härtesten und zugleich spektakulärsten Trailrun-Events der Welt, ging heuer in seine 14. Auflage
300 Teams starten am 2. September auf der neuen Ostroute von Garmisch -Partenkirchen zu einem der letzten großen Abenteuer, der Alpenüberquerung zu Fuß. Danach geht’s in sieben Tagen durch Österreich (Etappenorte Nassereith, Imst, Pitztal, Sölden) nach Italien. Von St. Leonhard in Passeier führt die Route in den vorletzten Etappenort Sarnthein. Und das große Finale findet am 8. September in Brixen in Südtirol statt. Insgesamt sind beim GORE-TEX Transalpine Run 2018 257,6 km mit 16.446 Höhenmeter im Aufstieg und 16.582 Höhenmeter im AbTAR003stieg zu bewältigen
Seit seiner Premiere 2005 hat sich der Lauf mittlerweile zu einem der bedeutendsten und emotionalsten Team-Etappenläufe weltweit etabliert, was sich in dem hochkarätig besetzten Starterfeld sowie der starken Medienresonanz widerspiegelt. Jährlich sorgen Läufer aus mehr als 40 Nationen während der Etappen für internationales Flair.
Mit dabei sind auch der Langfurther Thomas Dahmen und der Dinkelsbühler Rainer Kirsch. Zusammen gehen wir als GORE® WEAR-PLANB-TEAM TSV DINKELSBÜHL an den Start, auch dank der Unterstützung von Rewe van Bürck, Dinkelsbühl, Versicherungsbüro Lechler und Kaschütza, GORE® WEAR und PlanB,
Originalberichte:
1. Tag, 02.09.: Garmisch Partenkirchen - NassereithTAR 004 Start Etappe 2
Die erste Etappe ist eingetütet, und das ohne große Zipperlein. Rainers Sehne hat gehalten und Thomas Knie auch.
Aber das war ein hartes Stück Arbeit über 44 km und durch Matsch und Schlamm durch den Regen der letzten Tage.
Nach 6:33h kamen wir als 15. Team der Masterwertung in Nassereith an.
Wenigstens war es trocken, lediglich im Nebel oben am Berg war es doch feuchter.
Morgen geht es dann auf eine Alternativroute nach Imst, da der starke Regen auch die Steinschlaggefahr erhöht hat und wir deshalb nicht wie geplant laufen können.
2. Tag: 03.09.: Nassereith - Imst
Auch die zweite Etappe von Nassereith nach Imst haben wir hinter uns. Heute hat einfach alles gepasst. Wir sind aus Startblock B direkt vorne mitgelaufen und haben nach 4km, nach einer 3km steilen Rampe, ein bisschen aufs Gas gedrückt und sind nach vorne geflüchtet. Wir haben zusätzlich noch ca. 30 Teams aus dem ersten Startblock überholt. Am Ende zeigt die Zeit 3:26:41 an. In unserer Wertung Masters Men konnten wir damit Platz 9 belegen.
Die Zipperlein wurden nicht stärker, aber dafür der Muskelkater.
Morgen geht es dann auf die Königsetappe über 51 km von Imst nach Mandarfen ins Pitztal. Da heißt es dann ruhig bleiben, denn es warten auch über 3100 HM auf uns.
3. Tag: 04.09.: Imst - Mandarfen
Auch die dritte Etappe ist geschafft.
Dies war gleichzeitig die Königsetappe, die uns über 54 km und 3200 HM von Imst nach Mandarfen ins Pitztal führen sollte.
Und wieder hatten wir bestes Laufwetter. Trocken, die Sonne ließ sich sehn, am Start und am Berg hatte es 8 Grad und im Ziel 12 Grad.
Dieses erreichten wir nach 7:52h, was den 8. Platz in der Masterwertung bedeutete. In der Gesamtwertung liegen wir nun auf dem 11. Platz.
Morgen geht es von Mandarfen nach Sölden über 28 km unter anderem auch über den Rettenbachferner (Gletscher) drüber.
Die Muskulatur schmerzt jetzt von Tag zu Tag mehr.
TAR 005 Tag 3 TAR006 Tag 4TAR005 Tag 3
4. Tag: 05.09.: Mandarfen - Sölden
Heute war die 4. Etappe vom Pitztal ins Ötztal nach Sölden. Da der Start erst um neun Uhr war, konnten wir auch mal a bisserl länger schlafen.
Mit dieser Etappe war auch das Bergfest erreicht. Und dies in zweifacher Hinsicht. Mit 2995m erreichten wir den höchsten Punkt des TAR und jetzt werden die Kilometer bis ins Ziel immer weniger. Aber heute war das ein hartes Stück Arbeit.
Mit fast 32 km, 2300 HM im Anstieg und 2600 HM im Abstieg war das zwar nicht die zahlenmäßig schwerste Etappe, doch bewegten wir uns über 10 KM über 2500 m über NN. Und da ist die Luft schon verdammt dünn.
Auch der Start auf 1600m ließ und schon mächtig schnaufen. Und dann kamen auch noch Knieschmerzen schon vom Start weg hinzu, die für die langen steilen Downhills nichts gutes verhießen.
So benötigten wir für diese Etappe auch 5:52h, was den 12. Platz in der Tageswertung bedeutete. In der Gesamtwertung konnten wir trotzdem auf den 10. Platz vorrücken.
Morgen geht es dann wieder auf eine Hammeretappe für die Knie mit 3000m im Abstieg von Sölden nach St. Leonhard in Passeier, wo wir dann Italien erreichen.
5. Tag: 06.09. : Sölden - St.Leonhard:
Tnomas: Yeah we did it! Heute lief es super. Klar wir leiden und das nicht zu wenig, aber hey ich bin wieder zuversichtlich mit den Knien in Brixen ankommen zu können. Wir liefen TAR006 Tag 5heute wieder sehr zurückhaltend an, was sich voll ausgezahlt hat. Die Strecke war auch gegenüber gestern deutlich besser zu laufen. Als 12. in der Masters Men Wertung nach 6:23h. Wir sind heute über die Grenze nach Italien gelaufen und haben jetzt weniger als 100km zu laufen. Wir schaffen das oder, Rainer!?
Rainer: Da waren’s nur noch Zwei.
Wegen einer Gewitterwarnung für den heutigen Nachmittag wurde der Start der 5. Etappe von Sölden ins Passeiertal nach St. Leonhard auf 7:00 Uhr vorverlegt. Das hieß wieder einmal um fünf Uhr aufstehen um gestärkt am Start zu stehen.
Über 39 Km, 2300 HM im Aufstieg und 3000 HM im Abstieg benötigten wir dann heute 6:23h, was den 12. Platz in der Masterwertung bedeutete.
Nach 10km erreichten wir dann mit der Überquerung des Timmelsjoch Italien. Und diese Etappe war für mich noch härter als die gestrige, bedeuteten 3000HM im Downhill doch eine extreme Belastung für Knie, Schienbein und Oberschenkel. Doch bis 5km vor Schluss liefs erfreulicherweise für mich ganz gut, bis der Downhill auf Asphalt wechselte und plötzlich mein Kopf zumachte und ich komplett leer war. So quälte ich mich ins Ziel hinter Thomas her, der auf dem Asphalt endlich keine Knieprobleme mehr hatte.
Trotzdem kamen wir an und dürften unseren 10. Platz der Gesamtwertung der Master gehalten haben.
Morgen gehts dann vor dem großen Finale nach Sarntheim ins Sarntal.
6. Tag: 07.09.: St. Leonhard - Sarntheim:
Rainer: Heute liefen wir die vorletzte Etappe von St. Leonhard in Passeier nach Sarnthein. Und wenn man denkt es kann nicht noch schwerer werden, wird man hier eines besseren belehrt.
Nachdem der Start wegen Gewitterwarnung auf sieben Uhr vorverlegt wurde, hieß es für uns bereits um vier Uhr aufstehen, da unser Hotel mitten auf der Jaufenpassstrasse lag. Bei extremer Schwüle nachdem es Nachts stark regnete, hatte ich schon vom Start weg Probleme mit dem Atmen, und Thomas musste deshalb sehr oft auf mich warten.
Und dann kam noch eine im oberen Teil extrem technische Strecke hinzu, die vor allem im Abstieg sehr rutschig war.
So benötigten wir dann auch für die knapp 35 km mit 2500m im Aufstieg und 2200m im Abstieg 6:32h.
Damit belegten wir heute den 14. Platz der Masterwertung. Im Gesamtklassement belegen wir derzeit den 10. Platz.
Wenigstens sind wir jetzt ohne größere Blessuren bereit morgen die letzte Etappe nach Brixen anzugehen. Und egal welche Platzierung wir erreichen werden, diese Etappe wollen wir nur genießen, egal ob schnell oder langsam.
Thomas: Krass. Einfach nur krass. Gestern dachten wir noch die Etappe würde uns vom Höhenprofil liegen. Tja falsch gedacht. Wir haben von Anfang an gelitten. Die Etappe war extrem technisch anspruchsvoll. Alle Höhenmeter in einem Rutsch und die letzten 500 Höhenmeter extrem steil an einem Seilgesicherten Gebirgsjägersteig. Danach 500 Höhenmeter extrem steil bergab. Durch die Erschöpfung und den fehlenden Schlaf hatte ich keinen Hunger, was mir im zweiten Teil des Rennens den Stecker zog. Mir wurde dann auch wieder schwindelig. Beim letzten VP haben ich dann Nudelsuppe und 2 Portionen Schinkennudeln verdrückt, danach ging es mir wieder besser. Leider quittierte dann die Sehne zum rechten schienbein seinen Dienst. Jetzt tut nicht nur der Downhill weh (Knie) sondern auch gerade Strecken und Uphill (Sehne Schienbein). Mal sehen was morgen noch seinen Dienst quittiert.... Großes Lob an Rainer, der von Anfang bis Ende noch mehr gelitten hat als ich und es trotzdem eisern durchgezogen hat. Wir sind jetzt in Sarnthein im Camp und lecken unsere Wunde und bereiten uns auf die Finale Etappe nach Brixen vor. Die Etappe wird genossen, scheiß auf die Zeit. Apropos wir sind nach 6:32h als 13. im Ziel gewesen.
TAR 007 Tag 6    TAR 008 Tag 6

7. Tag: Sarntheim - Brixen:
TAR 2018 Ziel TAR 2018 Ziel2
Thomas Dahmen und Rainer Kirsch haben den Trans Alpine erfolgreich beendet.
Thomas: Mir fehlen irgendwie die Worte diese Woche zu beschreiben. Was habe ich von Anfang an gebangt ob wir es wirklich schaffen . Beide haben wir nur ein Minimaltrainingaprogramm trainiert gehabt und hatten beide Probleme, Rainer mit seiner Achillessehne und ich mit dem Außenband des Knies. Für mich total verblüffend hatten wir beide während der Woche andere Wehwehchen, zu denen jeden Tag mehr dazu kamen. Natürlich kamen auch jeden Tag weitere dazu zu den sich ohnehin zuspitzenden Problemen.
Ich wusste das der Transalpine Run der schwerste Etappenlauf in Europa ist und hatte mir im Vorfeld auch einige entsprechende Trailrennen als Vorbereitungsläufe rausgesucht. Im Nachhinein weiß ich das meine Vorbereitung, sagen wir mal verbesserungsfähig ist. Ich hatte zwar einige Doppeldecker trainiert, doch bin ich da nie ans Limit gelaufen und dann fehlten ja immer noch 5 harten Etappen bzw Trainings.
Nicht trainierbar ist wie man in solchen Extremsituationen als Team funktioniert und da bin ich auch am meisten überrascht wie gut wir zwei während des Rennens als auch dazwischen harmoniert haben. Rainer, DANKE dass du das gemeinsam mit mir durchgestanden hast und mir einen Traum miterfüllt hast! Was haben wir gelitten, was haben wir uns geschunden und was haben wir erreicht!!!
Ich habe euch zwar viele Bilder geteilt, doch der Spirit dieser genialen Veranstaltung kommt dabei nicht ansatzweise rüber. Das muss man erlebt haben, es ist einfach nur Geil und mit keinem Lauf auch nur Ansatzweise zu vergleichen.
Rainer: GESCHAFFT!!!
Heute liefen wir nach 5:42h nach 36 km, 2100HM bergauf und 2500HM bergab in Brixen ins Ziel. Gestartet waren wir um acht Uhr nach einer Nacht in einer Turnhalle in Sarnthein.
Bei bestem Laufwetter wollten wir allerdings heute diese letzte Etappe nur genießen und ließen und so mehr Zeit und genehmigten uns auch ein Gipfelbier knapp unterhalb des höchsten Punktes der Etappe. Diese letzte Etappe war dann auch landschaftlich und wettermäßig die schönste. Insgesamt wurden wir dann im Gesamtklassement nach unserer heutigen Genusseinheit 11.
Nach einer kurzen Regeneration im Wellnessbereich unseres Hotels feiern wir jetzt auf der Finisherparty mit unseren Finishershirts.
Morgen gehts dann wieder zurück nach Dinkelsbühl, wo ich auf der Fahrt zurück sicher Zeit habe ein paar Zahlen und Fakten dieser unglaublichen Woche zusammen zu schreiben.

Zusammenfassender Abschlußbericht von Rainer Kirsch:
Hier ein paar Eindrücke, was ich und Thomas Dahmen alles erleben durften... und ein kleiner bericht über diese Woche dazu - ACHTUNG: LANG!!!
Ich will mal versuchen die Woche beim TAR in Worte zu fassen, ohne Platzierungen und Zeiten.

Samstag traf ich mich mit Thomas in Garmisch um unsere Unterlagen abzuholen.
Nachdem wir unsere Sachen in die TAR-Tasche umgepackt hatten suchten wir uns einen Platz in der Halle am Kurpark für die Übernachtung, da wir uns für das Camp, das dreimal angeboten wurde, entschieden hatten.
Als wir das Auto am Hausberg-Parkplatz abgestellt hatten und wieder in den Kurpark liefen, trafen wir Enrico und Maik aus Berlin, auch ein Masterteam, dem wir im Laufe des TAR noch öfters begegnen sollten.
Zurück im Kurpark fand die Pastaparty mit anschließendem Briefing statt, wo ich viele Bekannte von früheren PlanB Veranstaltungen und natürlich das Streckenteam bzw. viele vom PlanB-Team und der Medical Crew traf und begrüßte, da ich normalerweise ja auch bei den Veranstaltungen im Streckenteam unterwegs bin.
Früh ging es dann in die Übernachtungshalle um noch ein Bier zu trinken und dann eine ungemütliche Nacht hinter uns zu bringen. Wirklich viel geschlafen hatte ich nicht, genauso wenig wie Thomas.

Sonntag gab es dann Frühstück in der Kurhalle, bevor wir uns fertig machten und zum Start gingen.
Pünktlich um Neun ging es los und wir zogen auch unser Vorhaben durch langsam anzugehen.
Auf den ersten 5 Kilometern gings flach dahin und wir rollten uns erst mit einem 5:30, dann im 5er Schnitt ein. Das Wetter meinte es gut mit uns, da es die Tage vorher immer regnete und es jetzt trocken war. Lediglich oben am Berg war der Nebel sehr feucht.
Den ersten Anstieg vorbei am Eibsee und Richtung Ehrwald nahmen wir dann auch wieder kontrolliert und liefen dann hinab nach Ehrwald auf schön laufbarem Untergrund. Die Achillessehne blieb ruhig, doch machten sich bereits die Knie im Downhill bemerkbar.
Vielleicht wäre a bisserl mehr Training im Vorfeld nicht schlecht gewesen.
Aber es ging uns noch gut, als wir in Richtung Nassereith rannten, wo es dann in den finalen Anstieg ging.
Und hier machten sich dann die fehlenden Trainingskilometer bemerkbar. Auf äußerst rutschigem Untergrund, der viel viel Kraft kostete, schleppten wir uns hoch, bevor es dann Richtung Ziel wieder steil und noch rutschiger weiter ging.
Im Ziel angekommen, gab es den täglich gleichen Ablauf, alk.freies Weißbier trinken, Wechselklamotten anziehen und etwas essen, bevor es ins Hotel ging. Dies befand sich in Imst und wir wurden mit dem Shuttlebus zuverlässig dort abgeliefert.
Bewusst hatten wir uns immer Hotels mit Sauna und/oder Schwimmbad ausgesucht, um die Muskulatur direkt wieder zu regenerieren. Und da ging es dann auch gleich hin, bevor wir Abends zur Pastaparty abgeholt wurden.

Nach einer wiederum nicht so guten Nacht, wenigstens war das Bett weich, begaben wir uns Montag früh auf die 2. Etappe, einer Alternativroute, da die Strecke aufgrund des Regens der Vortage nicht laufbar war.
Und da machten wir dann nach dem ersten Anstieg, wo wir die zwei Berliner erstmals wieder trafen, a bisserl Dampf und ließen es schön rollen.
Ich versuchte immer den Puls maximal in der Mitte der 150er zu halten, und das klappte ganz gut.
In Imst angekommen, ging es nach dem üblichen Zielritual gleich ins Hotel und in die Sauna.
Abends erfuhren wir dann auf der Pastaparty, das es für die längste Etappe bereits um 6:30 Uhr losgehen sollte. Dies bedeutete wieder eine kurze, nicht der Regeneration dienende Nacht.

Dienstag ging es dann früh in Richtung Pitztal los und nach vier Kilometer einrollen auf Asphalt ging es steil bergan, bevor es dann wellig dahin ging. Auch die folgenden zwölf Kilometer langen Anstiege, die immer wieder mal von kurzen Bergabpassagen unterbrochen wurden gingen gut zu laufen. Zum Schluß folgte ein zwölf Kilometer langer Anstieg über 300 HM auf Schotterwegen, der uns dann in Mandarfen ausspucken sollte. Nach fast acht Stunden gabs dann das übliche Zielbier bevor wir die Kälte auf 1600m verließen und uns ins Hotel und in die heiße Sauna begaben.
Abends war dann Pastaparty im Bergrestaurant am Rifflsee auf 2400m Höhe, wo wir am Folgetag nicht mit der Gondel hoch durften, sondern hoch laufen mussten. Und endlich gab es mal keine Nudeln, sondern Gulasch mit Semmelknödeln.
Die Nacht auf 1600m war wieder mal nicht erholsam und ich konnte wieder nicht gut schlafen.
Wenigstens starteten wir erst um neun Uhr, sodass wir bereit waren auf 3000m hochzusteigen.

Wie gesagt ging es erstmal hoch zum Rifflsee, dort eine Runde drumherum und dann wieder ins Tal um uns auf den Weg Richtung Rettenbachferner zu machen.
Meine Knie taten wir heute schon vom Start weg weh, und mir grauste schon vom Hammerabstieg nach Sölden.
Aber erstmal musste der Gletscher erreicht werden, bevor wir dort in Skifahrermanier, uns nur an einem Hanfseil festhaltend, den Gletscher ein Stück weit runter rutschten. Als wir dachten jetzt geht’s runter, mussten wir allerdings nochmals auf fast 3000m hoch, was in der dünnen Luft da oben extrem anstrengend ist. Und dann ging er los, der nicht endend wollende Downhill ins Ötztal.
Eine extreme Belastung für Knie, Schienbeine und Oberschenkel.
Aber diese kleineren Auas hat bei so einem Lauf wahrscheinlich jeder und wenn nix Schlimmeres ist, geht es ja noch.
In Sölden angekommen, lag unser Hotel in Umfallreichweite zum Zielbereich und wir hatten vom Hotel aus, freien Eintritt ins Hallenbad mit Sauna, wo wir auch gleich hingingen.
Sauna, Massagedüsen und Blubbermassage – eine Wohltat für die geschundene Muskulatur.
Da am nächsten Tag wieder Camp in einer Turnhalle anstehen sollte, wir aber keinen Bock darauf hatten, buchten wir noch kurzfristig für St.Leonhard ein Hotel, natürlich mit Sauna :-)

Da der Start vorverlegt wurde, hieß es wieder mal um fünf Uhr aufstehn, also nur wenig Schlaf.
Trotz der negativen 3000 HM lief es aber erfreulicherweise ziemlich gut, bis fünf Kilometer vor Ziel der Downhill auf Asphalt wechselte und ich darauf gar keine Lust hatte und im Kopf total zumachte, sodass gar nix mehr ging.
Vorher erreichten wir aber über das Timmelsjoch Italien und befanden uns ab sofort in Südtirol.
Im Ziel gings direkt mit dem Shuttle ins Hotel hoch auf den Jaufenpass und dort gönnte ich mir im Biergarten erst mal ein Radler. Zufälligerweise war in diesem Hotel ein Physiotherapeut da, der sogar noch was frei hatte und so ließen wir uns zusätzlich zur Sauna auch mal durchkneten.
Das angekündigte Gewitter, wegen dem der Start vorverlegt wurde, kam auch tatsächlich und so sieht man mal, daß der Streckenchef meistens einen guten Riecher bzw. Wetterdienst hat.
Die Pastaparty ließen wir aufgrund der weiten Entfernung sausen und gönnten uns dafür im Hotel ein 6-Gänge-Menü. Und es gab keine Nudeln :-)

Auch am vorletzten Tag ging es aufgrund der Wettervorhersage früher los, und das hieß aufstehen um vier Uhr. Hab ich schon mal erwähnt das man hier nicht viel schläft?
Kurz vor sechs kamen wir am Start an und gingen erst mal in die Frühstückshalle des Camp um uns noch a bisserl zu stärken und aufzuwärmen.
Als der Startschuss fiel, gingen alle ab wie die Wahnsinnigen und wir auf einem ziemlich flachen Trail auch mit. Hätte ich besser mal nicht getan. Denn ich hatte richtig Probleme mit der Atmung.
Kurzatmigkeit, niedriger Puls, nicht schön.
Apropos Puls. Eigentlich wollte ich ja maximal bis Mitte 150 laufen, doch ab der 3. Etappe ging der gar nicht mehr höher als 145 und bei der heutigen war bei 138 und bei der letzten bei 132 das Maximale erreicht. Nennt man das Übertraining? Keine Ahnung.
Auf jeden Fall ging es dann nachdem ich mich schon Anfangs abgeschossen hatte auch noch richtig hoch über seilversicherte Kletterpassagen und das gleiche wieder runter mit klettern und ewig langem verblockten Gelände. So war ich dann doch froh als ich im Ziel ankam, wo es wenigstens angenehm warm war. Und wo gings dann hin? NICHT IN DIE SAUNA :-(
Wir waren im Camp, da es keine Zimmer kurzfristig mehr gab.
Erstaunlicherweise schlief ich erstmals gut, auch auf der harten Isomatte, allerdings halt wieder viel zu kurz.

Am letzten Tag war dann alles perfekt. Super Wetter, eine geile Strecke und die Gewissheit,
WIR SCHAFFEN DAS!!!
Lediglich mit der Atmung hatte ich wieder bis zur V1 Probleme und ab da bis zur V2 mit dem Magen. Dort aß ich fünf Stück Kuchen und dann ging es mir endlich gut.
Da ich allerdings schon vom Start weg sagte, ich werde heute extrem locker das Ganze angehen war es allerdings gar nicht so schlimm und so genoss ich diese Schlußetappe in vollen Zügen.
Kurz nach dem höchsten Punkt wartete an einer Hütte das Markierer und Vorläuferteam und ich freute mich riesig die alle zu sehn. Also schnell mit Thomas ein Gipfelbier getrunken und ab gings in den ewig langen finalen Downhill.
Und der war mal richtig geil. Ich hatte keine Schmerzen und konnte erstmals bei diesem TAR einen schnellen Downhill hinlegen und das machte einfach nur Spaß.
Als wir dann Brixen erreicht hatten war es ein warmer Spätsommertag und der Zieleinlauf war einfach nur genial, was man auf dem Video auch sehen kann.
Die Finisherparty war dann noch a Zuckerl dazu. Es gab Grillhendl und Kartoffelsalat und danach die Finishershirts, bevor so richtig gefeiert wurde.
Ach ja. Vorher waren wir noch in der Sauna und im Whirlpool :-)

Das war auf jeden Fall nicht mein letzter TAR.
Wenn alles klappt und wir einen Sponsor für den Startplatz finden, geht es nächstes Jahr auf die Westroute.

Danke an alle die uns dies mit ermöglichten:

Unsere Familien für die Zeit, die sie uns ließen

Firmen die uns unterstützen:

Markus Lechler, Lechler und Kaschütza gbr Versicherungskammer Bayern
Jürgen van Bürck, Rewe Dinkelsbühl
Physiotherapie und Osteopathie Strasser
Nicole Dahmen Tupperware
öAndreas Kgler Druckerei Kögler
Uta Albrecht PlanB
Jürgen Kurapkat GoreWear

Regenerationsmittel:

Orthomol Sport
alkoholfreies Weißbier
Sauna