Bietigheim-Bissingen, 29.04.2023
Deutsche Staffelmeistertitel für Florian Bremm und Luisa Frehner
 
Bei den Deutschen Langstaffelmeisterschaften in Biesigheim-Bissingen konnten sich die Ansbacherin Luisa Frehner und der Colmberger Florian Bremm mit ihren Staffelteams über Deutsche Meistertitel freuen. Ausserdem standen für Frehner ein sechster Platz und für den Scheinfelder Theodor Schell ein achter Platz zu Buche.
Über 3x1000 m der Männer war die gesamte Deutsche Mittelstreckenelite im schönen Sportpark Ellertal versammelt. So entwickelte sich zu Füßen des bekannten Eisenbahnviadukts ein hochklassige und spannendes Rennen, am Ende lagen die vier Erstplatzierten gerade einmal sechs Zehntelsekunden auseinander. Mit dabei waren gleich zwei Trios des LSC Höchstadt, die in ihren neuen Trikots der “Running Gags” an den Start gingen.
Brian Weisheit, Nick Jäger und Florian Bremm liebäugelten im Vorfeld bei guten Rennverlauf mit einer Medaille, "einen Sieg hatten wir aber in keinem Szenario so wirklich erwartet". Das Rennen war letztendlich eine sehr gute Teamleistung, der zuvor geschmiedete Plan ging auf. Niklas Buchholz, Startläufer der zweiten LSC-Staffel, sorgte nach einem eher langsamen Start für ein hohes Tempo. Brian Weisheit konnte ihm folgen und den etwas langsameren Startläufern der Konkurrenz wichtige Sekunden abnehmen. Die schnellen letzten 300 Meter des ersten Teilabschnittes haben dann das Feld auch weit auseinander gezogen, nur der Leipziger Conrad Kieselberger hatte einen etwas besseren Spurt.
So übernahm Nick Jäger nach 2:26 Minuten den Staffelstab als Zweiter und zeigte ein sehr starkes Rennen. Zunächst schloss er die Lücke zum Leipziger Läufer und beide hielten das Tempo hoch, den anderen Staffeln gelang keine wirkliche Aufholjagd. Im Schlussspurt musste Jäger etwas abreißen lassen und übergab an zweiter Stelle liegend nach 2:25 Minuten das Staffelholz auf Florian Bremm. Dieser setzte sich gleich wieder an die Spitze, wohl wissend, dass die nachfolgenden Teams mit Jens Mergenthaler, Marc Tortell und Christoph Kessler absolute Spitzenläufer auf der Schlussposition eingesetzt hatten. 600 Meter lang konnte das Führungsduo den Vorsprung halten, dann starteten die Verfolger eingangs der Schlussrunde eine rasante Aufholjagd. 150 Meter vor dem Ziel lag nunmehr ein Quintett gleichauf an der Spitze. In diesem Moment hörten aber auch Florian Bremm und der Leipziger Artur Beimler auf, sich zu belauern und gingen in den Schlussspurt. Trotz mehrerer Versuche der Gegner blieb Bremm standhaft und behielt die erste Position. Auf den letzten 20 Metern war dann ersichtlich , dass die Verfolger zuvor viele Kräfte aufwenden mussten, um an das Führungsduo heranzukommen. Bremm lief das Rennen unglaublich stabil zu Ende und sicherte dem LSC in einer spannenden Entscheidung nach 7:18,35 min den Meistertitel. Auf den Plätzen folgten in 7:18,55 min das Athletics Team Karben, in 7:18.77 die LG farbtex Nordschwarzwald und in 7:18,95 min der SC DHfK Leipzig. Das zweite LSC-Team belegte in der Besetzung Niklas Buchholz, Friedrich Bionok und dem Scheinfelder Theodor Schell den achten Platz.
Für Luisa Frehner waren die Titelkämpfe eine Herausforderung,  da zunächst die 4x400m und vier Stunden später die 3x800m auf dem Plan standen.
Das 4x400m-Quartett des LAC Quelle Fürth wusste um seine gute Ausgangslage in der Altersklasse U20 und startete wieder in der gleichen Aufstellung wie bei den erfolgreichen Bayerischen Langstaffelmeisterschaften. Startläuferin Lotta Frindt konnte bei ihrem zweiten Rennen über die Stadionrunde sehr gut im Feld mit laufen. Janne Popp übernahm den Stab und konnte sich hinter einer Düsseldorfer Läuferin mit einer Topzeit als Zweitplatzierte auf die Innenbahn einordnen. Luisa Frehner übernahm somit als Zweiplatzierte den Stab, blieb noch kurz auf Lauerposition, verschärfte dann nach 40 Metern das Tempo und setzte sich an die Spitze des Feldes. Mit 35 Metern Vorsprung übergab Frehner den Stab an Schlussläuferin Amelie-Johanna Fraeger, die wieder ein einsames Rennen lief. Am Ende war das LAC-Quartett nicht nur über den Titel überwältigt, sondern auch mit der nicht unbedingt erwarteten Endzeit von 3:53,88 min, eine Steigerung von über 5 Sekunden im Vergleich zu den Bayerischen Meisterschaften vor zwei Wochen.
Vier Stunden später stand die Entscheidung über 3x800 m auf dem Programm. Mit 13 Teams war es ein großes und hochklassiges Feld, welches sich an der Startlinie drängte. Julia Rath als Startläuferin konnte sich im Gedränge gut durchsetzen und hat die ersten 600m für Tempo gesorgt. Kurz vor dem Ziel wurde sie noch von zwei Athletinnen überholt. Julia Wilhelm übernahm als Drittplatzierte das Holz und konnte gut in einer Gruppe mitlaufen. An Position vier liegend übernahm dann Schlussläuferin Luisa Frehner den Stab. Leider gab es nach vorne eine kleine Lücke. Frehner versuchte, den Rückstand wieder zu verringern, doch nach einer Runde machte sich die Vorbelastung der 400 Meter doch bemerkbar. So konnten noch zwei Gegnerinnen, welche ohnehin bessere 800m-Zeiten als Frehner vorzuweisen hatten, passieren und das LAC Trio belegte in der Endabrechnung in der starken U20-Komkurrenz in 6:55,90 min (knappe 7 Sekunden schneller als vor 2 Wochen) den sechsten Platz. Der Titel ging an den niedersächsischen VfL Löningen.

Nicht gekennzeichnete Fotos der 3x1000 mvon Petra Weisheit und Alisia Deichhardt, LAC-Fotos von Theo Kiefner