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Ehingen, 01.09.2007 Geburtstagsrennen am Hesselberg
Ich bin schon zweimal herumgelaufen, aber noch nie hinauf: also eine Premiere in eines Disziplin, die mir gar nicht liegt und auf die ich mich nicht im geringsten vorbereitet habe. Es war aber auch mein
Geburtstagsrennen und mir waren Zeit und Platz ohnehin egal. Es war eben wieder eine Veranstaltung von Läufern für Läufer, wo man ganz einfach dabei sein muss. Das Berglauftraining meinerseits bestand also ins
Bahntraining hineingeschobenen Streckenkenntnislauf zusammen mit Angela, so wusste ich zumindest, was mir bevorstand. Eines war aber klar: Trotz der Flugnachtmeile, die gerade einmal 19 Stunden zurücklag, fühlte ich
mich körperlich viel besser als am Vortag. Nur die Muskeln dürften etwas müde gewesen sein, aber da habe ich auch schon schlimmeres erlebt.
Einlaufen, Wiedersehen, Glückwünsche..., um 16 Uhr wurde es dann ernst: 100 Läufer und Läuferinnen machten sich auf den Weg. Es ging zunächst flach los, trotzdem: zurückhalten. Dann wurde es langsam
steiler, aber alles nur Vorgeplänkel. Auf dem Lehrpfad dann der erste Hammer: Anstieg mit Treppenstufen und die erste kurze Gehphase, die vielleicht einige Sekunden kostete, aber viel Kraft sparte. Die Beine
waren schwer, doch die Lockerheit kehrte schnell wieder. Es ging steil abwärts zur Schulungsheim, dann in der Ebene den Hang entland. Überholen und überholt werden, es waren jetzt immer dieselben, je nachdem,
wer wo mal schneller war. Es muss wie im Hochgebirge sein: ein schmaler Pfad am Hang, vor einem die Läuferkette, die sich dann den Berg hinaufschlängelte. Und es kam jetzt dicke: hinauf zur Osterwiese, das
ging nur noch im Gehen. Einige Meter oben, wo auch Gerhard Nießner trommelte, dann sehr steil und sehr vorsichtig berab. Dann wurde trotz Gefälle mal so richtig auf die Tube gedrückt, die Schritte wurden immer
länger. Wieder eine Kurve, wieder bergauf. Die Lindenallee, wieder bergab... Kurve, noch mal eine Steigung, dann die Warnung eines Postens: Vorsicht! Nun an der Nordseite wieder bergab, der Abschnitt war steil
und rutschig. Der „Ho chi Mingh-Pfad“ folgte – etwas Erholung in der Ebene, aber die Krönung stand bevor.
Zum letzten Mal hinauf zur Osterwiese: 30 Prozent Steigung mit Treppenstufen. Oben musste man dann erst mal wieder Lockerheit finden, was nach jedem Bergabschnitt schwerer fällt. Doch nun gings in Richtung des
Gipfels. Noch mal berab, Flug über den Parkplatz und die letzten beiden Anstiege zum Gipfelkreuz. Der
erste fiel noch schwer, doch oben stand Franz-Josef Heller mit Flüstertüte. Der letzte Abschnitt – das Kreuz
rief – doch wo war das Ziel? Es versteckte sich nach etwa 10 flachen Metern hinter den Zuschauern. Geschafft und ich bewunderte nach dem Eisenberger Nachthimmel diesmal die Regenwolken über den
Hesselberg in der Horizontalen. Rang 48, 46,29 min – etliche waren vor mir, die sonst hinter mir sind, aber das war egal. Und die Lockerheit kehrte schnell wieder, auf der Suche nach Nadine bezwang ich den
Zielhang noch ein zweites Mal. Und noch ein Happy-End am Geburtstag; Mit Gesamtsieger Christian Häupler und den Vierten Manuel Spieß konnten wir uns in der Mannschaftswertung hinter dem SC Roth den
zweiten Platz sichern.
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