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Ulm, 16.09.2007
Versöhnliches Saisonfinale
Jörg Ulm 2007
Zur Stunde, wo ich diese Zeilen schreibe, brennt der Frust wieder tief in meinem Herzen. An einem wider Erarten schönen Sommertag hatten sich viele meiner Lauffreunde im Wehlmäusel zu Florians Handicap-Halbmarathon versammelt und das gemütliche Beisammensein in der warmen Nachmittagssonne wird bestimmt noch schöner gewesen sein als das eigentliche Rennen. Nach der Samstagsarbeit half da nur ein Läufchen in der Feuchtlach beim Versuch des Frustabbaus.
Für mich heißt es aber noch einmal zurückzuschauen auf das Rennen an der Donau vor zwei Wochen..
Es gab heuer mal Zeiten, da war jemand der Meinung, ich würde in Ulm einen Marathon laufen. Einer glaubte nie dran: ich. Die Saison 2007 bestätigte dies. Alles richtete sich bei mir auf die Mittelstrecken aus, wo auch noch einmal über 800 m eine Bestzeit fiel. Ich habe heuer schon eine Halbmarathonzeit von 1:26 zu stehen, allerdings auf einer nicht amtlich vermessenen Strecke beim Brandenburger Beetzseelauf. Im Interesse der Halbmarathonmannschaft gab ich vier Stunden vor Toresschluss meine Meldung ab, kurz danach platzte die Mannschaft...
Ulm war trotz alledem ein Erlebnis und schuld daran war das Team. Mit der Ansbacher Frauenpower um Gabi, Marina, Nadine, Siggi und Susi sowie mit Dietmar und Rudi wurde es ein richtig schöner Sonntag, wo ich doch eigentlich schon im Urlaub war. Unvergessen bleibt wohl die lautstarke Diskussion im Bus zwischen Susi und mir bezüglich der Endstelle der Linie 5.

Zum Rennen: Den Trubel im Vorfeld eines großen Stadtlaufes mit 8000 Startern war ich schon längst nicht mehr gewohnt. Das äusserte sich dann in einer gewissen Gereiztheit im Vorfeld, so dass ich meinem Weg in der letzten halben Stunde lieber alleine suchte. 150 Sekunden vor dem Start kletterte ich dann in den Startblock. 9 Uhr – der Start ins Ungewisse. Selbst der Halbmarathon bildet nun für mich schon eine Herausforderung. Kurz nach dem Start, ich weiß nicht, ob noch in Baden-Württemberg oder schon in Bayern lief ich zu Rudi auf, das sich ja als einziger verbliebener Mohikaner von der Rezat den ganzen Marathon Es lies sich scheinbar gut an auf den ersten Kilometern. Eine Endzeit von unter 1:30 Std. schien im Rahmen des Möglichen, auch wenn mich etliche der Tiefstapelei bezichtigten. Noch noch vor Neu-Ulm die erste Schwächephase in der aufsteigenden Spätsommersonne. Es ging nur zäh voran, aber bei Kilometer 11 in der City von Neu-Ulm schien ich mich wieder gefangen zu haben. Die Lockerheit war wieder da und sie hielt bis ins Fischerviertel. Aber auf dem Kopfsteinpflaster ging es wohl allen nicht so gut. Stimmung am Streckenrand gab es jedenfalls genug. Noch einmal Neu-Ulm, dann an der Donau entlang. Hier die Weiche: Marathonis geradeaus, die Halbmarathonläufer verliessen nun endgültig Bayern. Auch Rudi verlor mich nun aus seinem Blickfeld, er hatte mich immer im Visier, musste aber nun geradeaus laufen. Noch einmal Kopfsteinpflaster und endlich die erste Dusche auf der Strecke, “Ulmer Nebe” genannt. Die Schleife jenseits der Bahn, dann durch das Foyer des Kinos, noch einmal eine Dusche Der letzte Kilometer in der Fußgängerzone hatte begonnen Es lief schwer und das lag nicht nur an der Kilometerzahl. Es ging nämlich auch bergauf zum Münster. Dann die große Schleife und die Zielgerade am Münster mit Positionskämpfen. Nur das Ziel war noch nicht zu sehen, es versteckte sich hinter einer Kurve. 1:28:02 standen zu Buche, Rang 145 unter 5000 Läufern: ich merkte es schon: später wurde es sehr eng auf dem Münsterplatz. Im Moment der Medaillenübergabe einige tränen: “Das war wohl nichts” Kurz danach die Zufriedenheit: das war das Optimun am Ende einer voll und ganz auf kurze Distanzen eingestellten Saison. Was will man mehr... Und die Freude kam sowieso: Gabi, Marina und Siggi kamen ins Ziel, dann banges Warten auf Sisi - sie kam früher als gedacht und damit war es klar: die Frauen haben den Mannschafts-Kreisrekord. Der Rest war ein schöner Nachmittag zu Füßen des Ulmer Münsters, bis es am nächsten Tag ab zum lauffreien Urlaub an die Nordsee ging.