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Wallhausen-Hengstfeld, 31.12.2011 Nummer 55: das wars für 2011
In der tiefverschneiten Feuchtlach und auf dem ebenso verschneiten Dinkelsbühler Altstadtstadtring begann vor 364 Tagen, einen Tag nach den 24.
Hohenloher Silvesterlauf meine diesjährige Laufsaison. Wenige Tage später, am Dreikönigstag, wurde es dann in Hall ernst: das erste Rennen der Saison. Nun schliesst sich der Kreis. Zum 55.
Male schickte mich ein Starter auf eine mehr oder weniger lange Reise. 28 Straßen- und Volksläufe unterschiedlicher Art, sieben Crossrennen, zwei Bergläufe am Hesselberg und vor
allem 18 Bahnrennen zwischen 800 m und 5000 m. Gerade das Gebolze auf der Bahn brachte mir auch die Erfolge. Gold und Silber in Rotterdam, Nordbayerischer Meister in Wiesau und der schnelle 800er bei den Bayerischen Titelkämpfen in Elsenfeld - Schlaglichter einer Saison auf
dem roten Oval. Tatsächlich schaffte ich es aber auch, beim Hiro-Run auf den “Halben” noch mal an die 1:30 Std heranzulaufen. Es ging hoch hinaus auf den Hesselberg und tief hinab ins
Bergwerk von Merkers. Mitten in den Chaostagen Anfang März ging es dann auch noch zu deutschen Titelkämpfen: zum Cross nach Löningen. Da wären
wir schon beim Ausblick auf 2012: Im gewohnten Outfit stehen, wenn alles gut läuft, gleich drei nationale Meisterschaften auf dem Programm: dreimal unterbot ich so heuer die M50-Norm für die Deutschen
Seniorenmeisterschaften von 2:22 min über 800 m und so darf ich zweimal in Erfurt, im März drinnen und im Juli draußen, mein Vorstartfieber bändigen... Dazu kommt noch die Cross-DM in Ohrdruf - da auch ich ja schon
Erfahrungen, denn es wäre dann meine vierte. Und im August stehen dann die Senioren-EM in Zittau an und dort muss ich dann ein letztes Mal in der M45
laufen... Fehlt noch was...? Mal sehen. Verletzungsfrei und gesund muss man ja auch bleiben und was letzteres anbelangt: Die Nachsorgeuntersuchungen bei Dr. Lutz geben keinen Anlass zur Sorge.
Auf jeden Fall werden wir uns also auch 2012 oft über den Weg laufen, ich wünsche Euch allen beste Gesundheit und viel Erfolg. Nun aber zum letzten Rennen des Jahres.
Die Voraussetzungen meinerseits waren nicht gerade die besten. Eine zweiwöchige Erkältungszwangspause Anfang Dezember und nach einer kurzen Trainingsphase dann gleich wieder der Weihnachtsurlaub sorgten für einen erheblichen Trainingsrückstand, wenn es darum ging, mehr als 800 m am Stück
zurückzulegen und irgendwie war ich eh schon im Vorfeld etwas müde. Aber ein Silvesterlauf muss ganz einfach sein, da
waren Nadine Kießling, Christian Henninger und ich waren uns einig: ein Silvesterlauf muss sein und da Aufkirchen ja in
die ewigen Jagdgründe verschwunden ist, ist der Hohenloher Silvesterlauf in Hengstfeld das Naheliegenste, zumal es
dort erst um 14 Uhr losgeht. Das Wetter zeigte sich nicht gerade in Jubiläumsstimmung: nach dem Tiefschnee des Vorjahres hatten die 230 Läufer heuer mit Regen und Wind zu kämpfen. Das ging schon am Start los, denn einer der
Organisatoren meinte unbedingt, im stärker werdendem Regen ungeachtet der Läuferproteste die 25-jährige Geschichte des Silvesterlaufes Revue passieren zu
lassen. Glücklicherweise fasste sich die Wallhausener Bürgermeisterin mit ihren Grußworten sehr kurz, dann begann die wilde Jagd. Ab durch die Pfützen, neben mir
gleich Christian. Er wollte solange wie möglich bei mir dranbleiben. aber so, wie er in der letzten Zeit beim Training schon drauf war, befürchtete ich, dass es nicht dabei
bleiben sollte. Und Franz-Josef Heller mitsamt seinem Sohn Tobias war auch nicht weit hinter mir. 3:40 nach dem ersten Kilometer, ein Affenzahn. Es war mein Versuch
der Flucht nach vorne und sie war gekennzeichnet durch ein sehr unrhythmisches Rennen. Nach 3 km war es gelaufen und nun peitschte uns der Regen ins Gesicht.
Ganz langsam konnte sich Christian absetzen. Meine letzte Hoffnung (und Christians Befürchtung) war der Berg nach Asbach hinauf. Doch da ging nichts mehr. Kathrin
Lechnert und Stefan Lechler, beide vom TSV Crailsheim konnten aufschließen und dann vorbeiziehen und von hinten drohte unüberhörbar weitere Gefahr. Unüberhörbar
waren natürlich die Anfeuerungen von Franz-Josef Heller und sie galten seinem Sohn Tobias. Ich weiß, der Tag, wo mich Tobias das erste Mal schlägt, ist nicht mehr fern,
aber es muss ja nicht der 31.12.2011 sein. Nun also volle Pulle durch Asbach den Berg wieder hinunter und der letzte Kilometer nach Hengstfeld. Endlos schien sich
sich die Straße dahinzuschlängeln. Zielkurve, ein wiederholter Blick nach hinten. Ich konnte Tobi jetzt nicht mehr sehen,
denn er versuchte einfach alles, wie ich dem Zielfoto entnehmen konnte. Hochdünn rettte ich den Vorsprung ins Ziel: mit
20:17 waren wir beide ohnehin zeitgleich aber ich wenigstens noch Zehnter. Glückwunsch Tobi! Und Glückwunsch an
Christian: Mit 19:58 min unterbot er hauchdünn die 20-Minuten-Marke und legte im Ziel einen Freudensprung hin. Es war
natürlich die Freude des Sieges über mich, aber damit hat unsere Läufergarde nun endgültig weiteren Zuwachs
bekommen. Fehlt nur noch das passende Trikot - aber das ist das kleinere Problem. Und Tobi sucht seine nächste Chanche und spätestens in Dinkelsbühl wird er sie haben. Go on und bleibt gesund!
19.12.2011 Zum Jahresende: Über 20 Jahre Ansbacher Leichtathletik auf einen Blick Über 20 Jahre Ansbacher Leichtathletik auf einem
Bild: Der Zufall (oder eine beim Crosslauf wieder mal stehengebliebene Tasche) wollte es, dass ich diese Geschichte bei mir zu Hause hatte. Wer sich an das linke Trikot erinnern kann, sollte schon ein gutes
Langzeitgedächtnis haben. Grün-weiß, dass sind bekanntlich die Ansbacher Stadtfarben und Grün-Weiß war anno dunnemals für die Abteilungen des TSV 1860 Ansbach verpflichtend. Speziell für die
Leichtathleten galt dies: bis Ende 1992. Tom Greve hat noch ein solches grünweisses Teil im Keller zu liegen - kein Wunder, denn er ist 45 und hat in jungen Jahren seine sportliche Laufbahn beim TSV begonnen.
Am 1. Januar 2013 ist es 20 Jahre her, seit die LG Kreis Ansbach gegründet wurde und der TSV Ansbach war von Anfang an mit dabei. Nun trugen die Leichtathleten Schwarz-Weiß, eine Farbkombination,
die es in der Region so nicht gab. Den drei Streifen blieb man treu, das zweite Trikot von links stammt aus dieser Zeit. Von meiner Wenigkeit, von Toni Lederer, Wulfhard Fahsold und Hartmut Pauli (TSV Windsbach)
habe ich Bilder in diesem Outfit gefunden. Damals war ich aber auch nur alle Schaltjahre mal auf der Bahn, bekam von der Stadionleichtathletik also noch
recht wenig mit. Die grossen Sportartikelproduzenten haben aber die dumme Angewohnheit, immer mal wieder ihre Designs zu ändern. Das dritte Trikot
von links, das Nachfolgemodell von adidas, hatte aber in der LG-Historie Seltenheitswert, eines von ihnen war aber sehr flott unterwegs: Stefan Egerer ist der einzige, an dem ich mich daran erinnern kann.
Um die Jahrtausendwende kam ein neues Outfit auf, dass sich im Verlauf der Jahre immer mehr verbreitete. Gregor Kulla war einer der ersten, der dieses
trug und schnell wurden diese weißschwarzen Farben zum Markenzeichen der LG. Aus Sicht des TSV Ansbach war es natürlich Hannes Patzke mit seinem
zweiten Platz bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften, ohne die anderen Mittel- und Langstreckler in den Schatten stellen zu wollen. Und aus
Sprintersicht war es der TV Dietenhofen, denn bis zum LG-Austritt Ende 2006 trugen die Leichtathleten des TV auch Weissschwarz. Damals konnte ich ihnen bei einer 4x100m-Staffel auch mal damit aushelfen...
Da haben wir mal die drei Varianten zusammen: links meine Wenigkeit (vor Günther Weddig), dann Stefan Egerer und Lukas Rupprecht, der als einzigster
auch die passende weißschwarze Hose trug. Rechts dann der bekannteste Läufer in den Farben der LG: Hannes Patzke.
Man könnte das Spielchen noch weiter treiben und mal alle aktuellen Trikots des Kreises und der Nachbarschaft auslegen - es wird ein buntes Bild - so bunt
wie das Bild am Start eines Rennens. Das Rot aus Dinkelsbühl, Oettingen, Ehingen und Unterwurmbach, das Grün aus Feuchtwangen, das Orange aus
Dietenhofen, das mit verschiedenen Farben kombinierte Blau des Lauftreffs Nord, des TV Heilsbronn und der Herrieder Aquathleten oder das Hellblau der TSV 08 Roth und die Aufzählung könnte weitergehen.
Doch egal, welche Farbe ihr tragt: Ich wünsche Euch allen und Euren Angehörigen ein friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest und für das neue Jahr vor
allem beste Gesundheit und viele sportliche Erfolge. Ich bedanke mich bei allen, die aktiv oder als Helfer zum Erfolg der Ansbacher Laufszene beigetragen
haben. Was davon kommt, haben wir beim Cross gesehen: eine neue Farbe im bunten Mix: der VfL Ehingen ist neu auf der Bühne... Auf ein Neues 2012!
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