Besucherzaehler

Home

Ich und meine Wettkämpfe

Aktuelles vom Ansbacher Laufgeschehen

Cross-Serie des Kreises Ansbach

Lauftermine

Statistik

Fotogalerie

Links

Gästebuch

Altes Gästebuch

Impressum / Kontakt

Vorherige Meldung

Nächste Meldung

Übersicht

 

Zittau, 22.08.2012
Das Happy-End blieb mir verwehrtPICT0433kl

Nun wusste ich also, wie es bei den EM so langgeht. Das ganze Prozedere mit Finaler Anmeldung, Callroom, zum Wettkampfort geführt werden. Es ist klar - die Erwärmung muss so gemacht werden, dass 30 Minuten vor dem Start alles im Kasten ist, denn dann ist Call-Room-Zeit. Zittau blieb ja im Gegensatz zu Görlitz von den schweren Unwetterschäden des Morgens verschont - abgesehen vom Regen, weswegen der Zeitplan um 1 Stunde verschoben und dann auch entsprechend einbehalten wurde. So war ich also im zweiten der drei Vorläufe um 18:05 Uhr dran. Beim Rumschlendern traf ich dann auf Agnes und Jochen Düll. Für Agnes stand ja am nächsten Tag der Werferfünfkampf auf dem Programm.
Irgendwann wurde es dann langsam Ernst. Am späten Nachmittag brach dann auch die Sonne durch und es wurde noch einmal schwülwarm. Was mir fehlte, das war die muskuläre Lockerheit in den Oberschenkeln und so musste trotz 28 Grad beim Einlaufen die fast nagelneue und eigentlich für kältere Tage gedachte Knietight herhalten, diese zusätzlich zu wärmen - es schien sich bewährt zu haben, denn um 18:03 Uhr war die Lockerheit da. Doch eine knappe halbe Stunde vorher ging es erst mal in den Call-Room. In der Box für den zweiten Vorlauf saßen dann zwölf nervöse Rennpferde, darunter war ich der einzige Deutsche. Das übliche Prozedere: Startnummern- und Spikeskontrolle. Dann erfuhr unsere Kampfrichterin, dass erste Lauf sich auf der Bahn befindet und begann, uns mit erhobener Mappe wie eine japanische Reisegruppe zum Start zu führen. Weit PICT0437klkamen wir nicht, denn eine Kollegin, die wohl mehr zu sagen hatte, war wohl der festen Meinung, dass wir trotz freier PICT0438klStartzone noch unsere vier Minuten abzusitzen hatten. Ich war von unserer Gruppe der einzigste, der die Laufstarke Diskussion verstand - auf jeden Fall gingen wir (die Ausländer wussten gar nicht, was los war) durch die andere Tür wieder ins Zelt rein. “Streitet Euch doch nicht von den Läufern!”, wagte eine Dame, die wohl noch mehr zu sagen hatte und eine Minute später ging es dann doch zum Start. Zwölf Mann auf acht Bahnen. ich hatte gemeinsam mit einem Spanier die Bahn 2. Noch zwei Antritte, dann wurden wir offiziell auf die Bahnen verteilt. Nun wird es also ernst. Aggi und Jochen standen auch an der Bahn und wollten das Rennen noch verfolgen. “On your Marks!” - es dauerte diesmal sehr lange, bis der Schuss kam. Der Spanier war eh schneller als ich gemeldet, also ordnete ich mich hinter ihm ein. Nach 100 m ging es problemlos nach innen, etliche vor mir und einige hinter mir. Eingangs der Zielgeraden sah ich mit der Sonne im Rücken noch den Schatten eines der Läufer hinter mir. 70 SPICT0440klekunden für die erste Runde, zu schnell war das nicht. Und dann fehlt nach 500 m wohl der Mut, den Abstand zum Belgier vor mir zu verkürzen. Jochen und Aggi und nicht nur sie sahen, die hier der Schritt kürzer wurde. Als ich bei 650 m zum Endspurt anzog war es wohl zu spät. Der Abstand zum Belgier blieb auch jetzt konstant - er war mit 2:14 gemeldet und lief 2:20. Und für mich waren es 2:23, 42 min - elf Hunderstel an der im Duell gegen Julian Wecera in Wendelstein gelaufenden Jahresbestzeit vorbei. Und dort hate ich ja nach 600 Metern forciert. 8. Platz im Vorlauf, 28. gesamt - das ist die Bilanz eines nicht ganz gelungenen, aber trotzdem schönen EM-Rennens. Übrigens: für die Endlaufteilnahme (die Semifinals fielen aus) hätte ich 2:08 laufen müssen... Manch einer war sehr verblüfft: “Warum läuft du denn bei den Fünfundvierzigern, du bist doch schon längst M50?” National ja, aber international zählt der Stichtag des Geburtstages und da kam die EM einen halben Monat zu früh. . Und da kamen noch einige, die man inzwischen von den DM her kennt und sagten, dass mein Rennen doch gut ausgesehen hat.
Die Kontakte mit den bekannten Leuten, die vielen Sportler aus ganz Europa, die herzlichen Gastgeber - meine ersten Senioren-EM war ein Erlebnis, das sich gelohnt hat. Nun kehrt der Alltag zurück und als ich zwei Tage später nach einem Skiflugschanzenbesuch in Harrachov mit den Dülls zurückfuhr, braute sich, als wie auf der A6 der Heimat immer näher kamen, über Ansbach wieder mal ein Unwetter zusammen...