Burgbernheim, 19.04.2015 Abschied von weissschwarz - es war eine bewegte Zeit
W
ohl zum letzten Mal standen wir Seit an Seit in Weissschwarz an der Startlinie. Ich hatte mein Grün schon bekommen, Stefan Schwager hat es schon bestellt, aber noch nicht in der Hand. So entschloß ich mich auch noch
mal für das traditionelle Outfit und so standen wir eben nebeneinander in den gewohnten Farben am Start zum 5,7
km-Rennen des Burgbernheimer Berglaufes - ein würdiger Ort, wenn es denn das Abschiedsrennen sein sollte.
Es war ganz einfach bestes Frühlingswetter: nach einer frostigen Nach waren es zum Start um 9:30 Uhr 7,5 Grad und damit war klar, dass Sommeroutfit angesagt war. Die Sonne strahlte über eine wunderschöne
Frühlingslandschaft mit der aus dem Winterschlaf erwachenden Natur. Bewundern konnte ich diese schönen Bilder mit den blühenden O bstbäumen erst später, beim Rennen hatte ich kein Auge dafür. Das mit “erst mal
ruhig reintasten” hatte sich schon vor dem Startschuss erledigt, denn eigentlich war ich hochmotiviert. So kam ich auch gleich gut ins Rollen - zwar nicht in der ersten reihe, aber
einige gehen ja immer zu schnell an. Als es nach dem Hohlweg steil bergab zur Bahnunterführung ging, waren die meisten Platzierungskämpfe aber ausgestanden. Beide Sobeks waren inzwischen schon vor mir
. Bergab ging es diesmal im Sturzflug, also recht riskant und so verlor ich auch keine Platzierung. Dann ging es jenseits der Bahn dem steilen Anstieg entgegen
. Einerseits Tempomachen, zum anderen wusste ich ja, was noch bevorstand. Am Berg gingen wir dann alle, trotzdem war ich ober erst mal etwas platt. Von meinen Verfolgern fand ich aber wohl am schnellsten
wieder ins Tempo, so so drohe von hinten auch keine Gefahr mehr. Vor mir der jung e Burgbernheimer Jannik Meyer im roten Trikot eines
oberbayerischen Fußballvereines. Dann kam der Skihang und entgegen meinen Gepflogenheiten beschleunigte ich bergab. Spätestens am Bahnhof war dann auch nach hinten alles klar. Am letzten
Berg wusste ich schon: Claus Sobek war vor mir längst weg und meine Verfolger blieben auch auf Distanz und duellierten sich um die folgenden Plätze. Für mich war es in 26:22 min der achte Platz.
Seit 2011 war ich in jedem Jahr auf der aktuellen Strecke am Start und nur 2011 war ich mal 14 Sekunden schneller - damit reiht sich Burgbernheim 2015 in die Reihe der schnellen Bergläufe
dortselbst ein - ein würdiger Abschied vom Weissschwarz, wenn er es denn war. Die drei Minuten in der Horizontalen hat Bodo übrigens nicht fotografiert...l
Dann also mal eine kurze weissschwarze Bilanz: Seit etwa 1994 hatte ich (und habe ich immer noch) mein erstes LG-Adidas - eingeweiht wohl beim Erlanger Frühlingskriterium. Das Design war gut, das
Material leider nicht so. Beim Burgoberbacher Frühlingslauf 2005 trug ich zum ersten Mal das neue Trikot mit dem LG-Aufdruck auf dem Rücken. und es lief auch gleich danach beim Nürnberger Halbmarathon ins
Frankenstadion ein Es war aber etwas klein und so tauschte ich es mit Cristian Häupler - seines war zu groß. Da zum weissschwarzen Trikot nach dem Vorbild von Hannes Patzke auch ein schwarzes Höschen gehört, kaufte
ich mir dieses 2005 auf der Regensburger Marathonmesse - es sollte 10 Wettkampfjahre erleben. Dieses Outfit erlebte 2005 und 2006 auch noch zwei Marathons in 2:59 Std und
3:01 Std. 2009 erhielt ich von Hans Seeger ein neues Trikot. Es sah von vorne genau so aus wie das bisherige, passte noch besser und trug auf dem Rücken den Namen meines Vereines TSV 1860 Ansbach sowie
meinen eigenen Namen. In dieser Form wurde es zum Markenzeichen des TSV Ansbach, denn fast jeder Läufer hatte nun seinen Namen auf dem Rücken. Für mich feierte es 2009 in Melk seine
Wettkampfpremiere. 2011 begann die schwärzeste Zeit für Ansbach, aber nicht für die Erwa chsenen. Wir hielten die Farben hoch, doch sie ergrauten in Ehren. 2012 stand die LG schon fast vor ihrem Ende, es kam aber dann
doch noch anders. Nachdem diese erste Krise 2012 ohne Vereinswechsel überstanden war, war also mal wieder eine Auffrischung fällig. Das frische und noch aktuelle Weisschwarz feierte also
seine Premiere im Juni 2013 bei den im thüringischen Leinefelde ausgetragenen Bayerischen Seniorenmeisterschaften, natürlich wieder mit unserem TSV und
meinem Namen auf dem Rücken und immer noch mit dem gleichen Höschen. Da kamen doch zwei Trikots vom Markus Mönius? Stimmt, das Zweite feierte als
Geburtstagsgeschenk für Matthias Henninger im Juni 2014 in Ingolstadt seine schnelle Wettkampfweihe, denn er lief damit über 3000 m in 9:16,10 min gleich
Bestzeit. . Doch im heißen Herbst 2013 stand alles in Frage: nachdem es bereits Anfang November gewaltig krachte und die falsch bedruckten Marathontrikots das
LG-Ende eher zu beschleunigen schienen, rutschten wir Ende des Monats haarscharf am Super-GAU mehrerer Vereinswechsel vorbei. Entgegen den
Befürchtungen blieb Weissrot von Ausnahmen abgesehen bei mir dann doch in der Kiste und das frische Weissschwarz am Körper Inzwischen gab es auch ein neues
Höschen, doch im Herbst 2014 war es dann klar: Nach dem LG-Zusammenbruch ist es mit dem unseligen Schwarz der Jugendlichen an der Rezat zu Ende. Weisschwarz war nicht zwingend erwünscht und mehrere
Vorschläge, auch von mir, gingen in Richtung Grün. Das hatte des TSV bis 1992 vor der LG und das sind auch die Ansbacher Stadtfarben.
Als ich dann das Grün am Samstag in Leutershausen erstmals trug, konnte ich spätestens feststellen: diese Entscheidung war richtig. In
Leutershausen glänzte der TSV in Grün überall am Lindenhain und auch in Burgbernheim fanden unsere neuen Farben - wir hatten ja die
Trainingsjacken an - allgemeinen Zuspruch. Wenn ich mal nostalgisch veranlagt bin, kann ich ja immer mal wieder zum alten Outfit greifen...
Und das da oben sind sie - die beiden letzten weissschwarzen Trikots, die zum Abschluss einer langen Ära 2013 im Hause Mönius aufgelegt worden... Bilder Burgbernheim: Bodo Schwager, Armin Grundel
Bilder unten v.l.n.r. Halbmarathon Nürnberg 2005 (von Burgoberbach 2005 gibt es kein Bild) , 5 km Melk 2009 und 800 m Leinefelde 2013 sowie unten der München-Marathon 2006.

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