Höchstadt/Aisch, 29.07.2015 Das letzte Rennen vor den großen Rennen
 Wie schon 2013 hatte nun auch im Jahre 2015
Höchstadt/Aisch die Ehre, Schauplatz meines letzten Rennens vor dem großen Rennen zu sein. Von geregelter Vorbereitung konnte in diesem Jahr beim besten Willen nicht mehr die Rede sein. Nachdsem
ich im Mai so langsam in Schwung kam, gab es im Juni eine Verletzungspause und anschließen nur noch Wetterkapriolen. Bei 36 Grad war dann auch das Training unmöglich, Wettkämpfe fielen wegen eben dieser Hitze oder
dann wegen Unwettern aus und das Achterbahnwetter sorgte für den Rest. Auch die Ereignisse im Vorfeld unseres Läufertages ließen an längst vergangene tiefschwarze
Zeiten erinnern, doch dann ging unser Meeting bei besten Bedingen über die runderneuerte Bühne und fand überall nur Lob. Das letzte Training vor Höchstadt ging natürlich auch in die Hose...
Nun also das fünfte Höchstädter Abendsportfest und zum vierten Male stand ich zu abendlicher Stunde am Start des 1000m-Rennens. Es sollte nun also die
Generalprobe für die Eurogames und die Wettkämpfe müssen irgendwie das fehlende Training ersetzen. Heuer stand das Race of Champions, also der
schnelle Tausender mit den Höchstädter Cracks um Martin Grau um 21:15 Uhr auf dem Programm, anschließend zum Abschluss des Meetings die beiden
weiteren Zeitläufe. Fürher ließ ich mich schon meine Startnummer mit einem Autogramm von Martin Grau, de m frischgebackenen Deutschen Meister über 3000m Hindernis, veredeln, verbunden mit der Hoffnung, das er mir weniger als eine
Minute abnehmen würde - die Hoffnung trog leider... Einlaufen also ab etwa 20:30, als die Sonne unterging, dann ließ ich im engen Stadion der restliche Programm irgendwie vor mich nin laufen, um
dazwischen auch mal für ein paar Bilder zu sorgen. Immerhin war ich im letzten Rennen des Tages dran. Gegen 21:20 Uhr versammelten sich die
Zuschauer am Start, als die schnellen Jungs des Race of Champions vorgestellt wurden. Marlin Grau lief dann 2:23:92 - vier Hunderstel fehlten zum Sieg. Entgegen der Planung wurden die
weiten Zeitläufe gleich im Anschluß durchgeführt und das war der Stimmung sehr bekömmlich. So blieben die Zuschauer vor Ort und feuerten alles und jeden an. Im zweiten Zeitlauf waren
dann die schnellen Leutershäuser Oliver Kiefner, Simon Bauer und Mario Mändlein dran. Gegen
21:40 uhr stand ich dann selber an der Startlinie und Jürgen Scheibenberger mit meiner Kamera davor. Auch das kleine Ansbacher Team mit
Smanice Ram und den Lummer-Zwillingen verfolgte noch die drei Läufe. Neun Läufer waren wir an der Linie und irgendwie war jetzt auch das
Wettkampffieber da. Spätestens mit dem Schuss lief es rund. Ich wusste: hinten reinhängen geht nicht, ganz vorne bei 3:10 geht auch nicht, aber
nach vorne sollte ich mich schon orientieren. Ich stand ja mit den 3:36 vom Oktober 2014 in der Meldeliste... Nach 80 Sekunden passierte ich die 2 00m-Marke, Ein Trio mit dem Ipsheimer Hans-Peter Nohner war schon vorne weg und hinter mir folgte ein ganzer Pulk, vielleicht der Rest des
Feldes. Diese Gruppe führte ich dann auch über die 400m-Marke. Selbst wenn mir da einer eine Zeit zugerufen hätte, wäre nichts zu verstehen gewesen. Dort
standen die Zuschauer, dort stand der Moderator und dort waren die Lautsprecher.. Ich führte die Gruppe in die zweite Runde und da suchte jemand
die Flucht nach vorne. Ich versuchte natürlich dranzubleiben, gleichzeitig aber nicht zu überpacen. 85 Sekunden für die Runde, also lang samer. Doch nun versuchte ich es mit einer Tempoverschärfung
und konnte die Lücke wieder zulaufen und kam dann nach 700 Metern auch wieder vorbei. Der Blick ging jetzt nach vorne, der Bild von Jürgen belegte, dass ich an der 800m-Marke schon einen sicheren
Vorsprung hatte. Dier steppte aber auch wieder der Bär, Anfeuerung von allen Seiten und auch vom Stadionsprecher. Auch die letzten 200 m
konnte ich das Tempo durchziehen und. kam also in diesem Lauf als Vierter nach 3:24,93 min ins Ziel. Der Erholungszeit war kurz und dann konnte ich die kühle Vollmondnacht
genießen: 13 Grad und Windstille... Nach dem kurzen Auslaufen sass ich dann mit Heike Scholl ihren Nudelsalat und einem alkoholfreiem Weizen unter Sternemhimmem am
Biertisch und konnte auf eine gelungene Generalprobe zurückblicken. Inzwischen kam auch der Zeitplan für die Eurogames im Stockholmer Olympiastadion: Am 6. August um 11:25 Uhr die 800 m-Vorläufe, am 7.
August um 12:10 Uhr die 1500 m. und am 8. August um 11:20 Uhr falls erforderlich die 800m-Finals. Die 5000 m um 12:45 sind da nur eine Option...
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