Ingolstadt, 07.11.2015 Abenteuer Langstrecke
Im Dezember 2006 war ich aktiv dabei, als im Ingolstädter Hindenburgpark erstmalig ein Crosslauf, eben das erste Cross-Meet-IN stattfand. Inzwischen folgten auch
deutsche und Bayerische Meisterschaften an gleicher Stelle. Seitdem es den Cross in Vaterstetten nicht mehr gibt, ist das Cross-Meet-IN gleichzeitig das Bayerische
Crossfestival und dort ist die Zählung bereits bei 14 angelangt.
Durch die veränderte Terminlage des Ansbacher Cross-Serie bot sich diesmal wieder die Möglichkeit, im Hindenburgpark aktiv dabeizusein. Es sollte wie bei der Premiere wieder die Langstrecke sein. Der Grund: da ich bei der Ansbacher Serie die Mittelstrecke laufe,
bei den Meisterschaften im Winter aber immer 6 bis 7 km auf dem Programm stehen, wollte ich zumindest einmal auch auf der Langstrecke aktiv sein. Da aber immer auch zahlreiche Siptzenläufer am Start sind, war
auch klar, dass ich im Feld weiter hinten zu finden sein würde. Auf der Langstrecke werden ja auch Altersklassen gewertet, in der Hoffnung, eben auch mehr Seniorenläufer/innen zum Cross zu motivieren,
aber das will irgendwie nicht so recht klappen. Aber die Starterfelder im Classic-Cross waren diesmal ohnehin recht übersichtlich - es waren auf der Langstrecke lediglich 20 Starter auf den sieben Runden über
insgesamt 7100 m. Die grüne Garde aus A nsbach war hier gleich zweimal vertreten. Wobei: grün stimmt in diesem Fall nicht ganz. Im Grün lief unser Neuzugang Marc Hartmann. Ihm
pumpte ich mein “namenloses” grünes Oberteil und lief selber noch einmal im alten Weissschwarz - zum zweiten Mal heuer an dieser Stelle. Der Start verzögerte sich
etwas, aber bei 15 Grad war das Ganze lein Problem. Manchmal lugte auch die schon tiefstehende Sonne noch durch die Wolken. So konnte natürlich auch noch der
übliche Klatsch und Tratsch ausgetauscht werden. Dann war es doch soweit: Die Post ging ab, Marc nahm auch gleich flott den berühmten Berg in Angriff. Ich versuchte,
mich nicht gleich abzuschießen, kam aber doch recht schwer ins Rollen. Bald war auch klar: dem Neuburger Anton Lautner, der vor Jahresfrist in München vor mir und
im März in Markt Indersdorf hinter mir war, werde ich nicht folgen können. So lief ich bald mein eigenes Rennen.
Nach vorne und hinten passierte aus meiner Sicht spätestens nach der dritten Runde nichts mehr. Langweilig wurde
es aber nicht. Man konnte gut verfolgen, wer wo war und wie es dem Marc erging. Bereis zur Halbzeit schoss ein
blauer Schatten vorbei: Endisu Etana Getachew vom LAC Quelle Fürth. Nachdem sich der 24-Jährige als Vierter
der Mittelstrecke “warmgelaufen hatte, entschied er das Langstreckenrennen in 22:40 min für sich - er sollte noch ein
zweites Mal an meiner Seite auftauchen. Für Anfeuerung war auf der Strecke gesorgt und Hans stand zu Füßen des
Berges... Als er mich in die letzte Runde schickte, kam er gar nicht mehr zur Ruhe, wenn wenige Meter hinter mir
kam Marc im Endspurt gegen eine Dame und durfte geradeaus ins Ziel laufen. Auf meiner letzten Runde war dann
schon sehr wenig los, biss ich dann doch noch so etwas wie einen Endspurt durchzog und nach 32:46 min hinterm
Ziel von Hans begrüßt wurde. Die Erholung war kurz, es reichte aber, dass zwei Sanitäter vorsorglich mal herüberkamen. Wenige Minuten später wurde schon wieder gelacht.
Und als Dritter der M50 konnte ich an den nächsten Abenden Ingolstädter Herrnbräu trinken, für jeden stand ein Sixpack auf dem Stockerl... Da es mit der
Siegerehrung sehr schnell ging, folgte das Auslaufen anschließend in der hereinbrechenden Abenddämmerung.

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