 Kemmern, 24.02.2019 Harter Kampf auf schwerer Strecke
Es war der vierte Maintal-Cross und die zweiten Bayerischen Crosslauf-Meisterschaften in Kemmern. Der SC Kemmern hat sich als Veranstalter von Laufveranstaltungen entgültig einen ausgezeichneten Ruf erworben,
zumal die diesjährigen Bayerischen Crossmeisterschaften recht kurzfristig üb ernommen wurden. Es passte aber wieder einmal alles: Die auch im trockenem Zustand anspruchsvolle Strecke, die Abwicklung der Veranstaltung, die Anfeuerung durch
Stadionsprecher und Helfer, die Versorgung von Sportlern und Zuschauern und natürlich das wunderschöne Vorfrühlingswetter. Regnen sollte es nicht, denn dann wäre die überdachte Infrastruktur mit
der eigentlich zu kleinen Sportlergaststätte völlig überfordert. Immerhin waren es inklusive der beiden Rahmenrennen 800 Meldungen, davon knapp 640 für die
Bayerischen Meisterschaften, so viele wie noch nie seit der Jahrtausendwende. Mit den beiden Aquathleten Thomas Heumann und Tobias Fritsch ging die Reise nach Oberfranken. Nach dem
Abholen der Startunterlagen für unsere vierköpfige TSV-Abordnung und einigen Bildern vom Frauenrennen ging es
dann schon selber an die Erwärmung entlang des Mainufers. Fraglich war, ob ich den Trainingsrückstand seit der
Erkältungspause schon hab ausgleichen können - die spätere Antwort lautete: Ich hab es noch nicht geschafft.
Die ganze Vorbereitung klappte aber so, dass ich in aller Ruhe pünktlich um 11:50 an der Startlinie stand. 112 weitere Läufer ab der M50 aufwärts taten das
gleiche. Inzwischen war auch mein Vereinskollege Stefan Schwager eingetroffen und alle sorgten für reichlich Anfeuerung an der Strecke. Der Startschuss fiel
pünktlich und dann wurde es gefährlich, sind doch mindestens drei Läufer gestürzt. Wir alle mussten irgendwie versuchen, sie nicht zu verletzen und selber heil
dran vorbeizukommen. Bleibt zu hoffen, dass alles halbwegs gutging...
 Ich selber fand mich zunächst mitten im Gewühle wieder und ging es auch gleich über den Sandhügel. Nach 5:35 min hatte ich die erste der fünf jeweils offiziell
1250 m langen Runden absolviert. Mir war aber schon klar, dass ich dieses Tempo nicht werde halten können. für die zweite Runde waren es dann sechs
Minuten und da sollte sich die Geschwindigkeit dann mit kleinen Schwankungen auch einpegeln. Am Anfang stand Stefen noch an der Strecke, Tobias und
Thomas verfolgten mich noch länger - möchte mal wissen, wann sich die beiden warmgemacht haben, denn alle drei waren nach mir dran. Im Gegensatz zu
2017, wo ich mehr überholte, waren es heuer die anderen. Die drei Jungs sehen es, dass es bei mir immer schwerer ging, aber zumindest hielt die
Geschwindigkeit. Angefeuert wurde man natürlich überall und oftmals auch mit Namen - aber der stand eh auf der Startnummer. Schönes Gefühl, als es in die f ünfte Runde ging, jetzt wurde es einsamer auf der Strecke. Dann noch so etwas wie einen Endspurt, bis es nach 29:26 min geschafft war. Vor zwei Jahren war
ich da 90 Sekunden schneller und meine Uhr wies bei beiden Rennen 6,05 km aus. Nach kurzer
Erholung stand ich dann wieder auf meinen Beinen. Platz 27 im heuer sehr großen M55-Feld, aber wenigstens noch drei M55er hinter mir gelassen- das sah ich später, als die Ergebnisse aushingen. Erst
einmal hieß es dann, die Rennen meiner Vereinskollegen Stefan, Thomas, Tobias, Jared und Marius (je nachdem, welchen Verein man nimmt) zu verfolgen. Und statt Kappe und Wiederle gab es diesmal Bier und
Wienerle, der Stadionsprecher erkundigte sich auch gleich nach deren Geschmack. Marius brachte mich dann auf seinem Heimweg zum Schweinauer Bahnhof und nun geht der Blick nach Ingolstadt:
Bei den Deutschen musst ich 6,1 km unter 30 Minuten schaffen, eigentlich müsste das drin sein. Und vielleicht kann ich noch einige Sekunden pro Kilometer
zulegen - wenn ich heil und gesund durch die beiden Wochen komme. Fotos: 4mal Stefan und Bodo Schwager, 2mal SC Kemmern, 1mal Jochen Brosig
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