Eschenau, 26.03.2022 Schon wieder Vorjahreszeit unterboten

Zu einem ungewöhnlich frühem Zeitpunkt eröffnete die LG Eckental mit ihrem Studex-Sprintertag die Stadionsaison der Leichtathleten. 95
Teilnehmende aus 15 Vereinen nutzten die Gelegenheit zur einer ersten Standortbestimmung bei frühlungshaften Wetter, es wurden auch die ersten Kreismeister des Kreises Erlangen-Höchstadt ermittelt.
Ich nutzte das VGN-Tagesticket, welches am Wochenende ja zwei Tage gilt, um ein wenig spazierenzufahren. So führte mich der Weg in Nürnberg noch ins Mercateo, auch, um
mich beim Bäcker mit Kaffee und Schokocroissant zu dopen für das, was kommen mag. Es ging dann mit der Gräfenbergbahn weiter nach Eschenau, wo das Meeting auf
der Schulsportanlage bereits begonnen hatte. Wenig später trafen dann auch Lara und Holger Baumann ein. Die vierzehnjährige Lara, die sich inzwischen dem Gehsport
verschrieben hat, sollte noch einmal ihre läuferische Schnelligkeit testen. Natürlich kam ich auch mit den Veranstaltern ins Gespräch, auch hinsichtlich der Laufbesetzung, wo nun nur noch vier Teilnehmende vor Ort
waren. Tim Freudenberger vom LSC Höchstadt und Anton Meinlschmidt von der gastgebenden LG Eckental würden vorne eh ihr eigenes Duell austragen und ich würde mit der Lara die zweite Gruppe bilden.
Es war sonnig und es wurde warm. Die Bestzeit von Lara lag bei 12:51,24 min, ich meldete mit meiner Vorjahreszeit von 12:29,88 min. “Irgendwann wird mir die Lara mal
davonlaufen und vielleicht ist es sogar schon heute”, so äußerte ich mich im Gespräch. Zu Holger sagte ich vor dem
Einlaufen etwas anderes: “Ich frage mich, was ich hier eigentlich soll.” So etwas nennt man Wettkampffieber und dieses schlug wohl wieder zu,
Immerhin machte ich mich dann rechtzeitig auf eine Einlaufrunde durch die Umgebung und auch das weitere Programm lief planmäßig. Vor der
letzten Steigerung wurde ich aber abgefangen und gefragt, ob wir statt um 14 Uhr vielleicht eine Viertelstunde früher starten könnten. Ich sagte zu,
obwohl mir dann noch zwei oder drei Minuten gefehlt hätten, aber Tim wäre auch e rst um 13:50 Uhr bereit gewesen. Da waren wir dann doch alle
vier vor Ort, aber die Zeitnehmer noch nicht. So war es dann doch 13:54 Uhr, als wir zum letzten Rennen des Tag es an der Startlinie aufgestellt wurden. Der Schuss krachte in den
blauen Himmel und die beiden Jungs setzten sich gleich an die Spitze. Ich hatte ja eh die Innenbahn und Lara ordnete sich hinter mir ein. Nach 45 Sekunden waren die ersten 200 Meter absolviert und mir war klar,
dass dies etwas zu flott ist, denn dies wäre 3:45er Schnitt. Da spürte ich aber kur mal Laras Fuß an meinen Hacken. Ihr war es wohl zu langsam und nach 300 Metern zog sie vorbei. Langsam setzte sie sich von mir ab
und musste nun ihr eigenes Tempo finden. Ich aber auch und nach etwa 4:05 min war der erste Kilometer geschafft. Dieses Tempo konnte ich nicht halten und der zweite Kilometer war dann mit 4:18 doch langsamer. In
der warmen Luft kratzte es ausserdem in der Kehle, hier hätte etwas Wasser gutgetan. Eines war aber sehr positiv: alle warteten ja noch auf die
abschließende Siegerehrung und so wurden auch alle vier LäuferInnen aus allen Ecken
des Stadion fleißig anfefeuert. Zwei Runden vor Schluss zogen dann die beiden Jungs vorbei. Ich hatte immer noch zu kämpfen und als die
Glocke ertönte, war mir klar, dass ich etwas tun musste, damit ich wenigstens noch in die Nähe der 12:30 min komme. Die letzte halbe Runde war
dann aber ein regelrechter Steigerungslauf bis auf fast 20 km/h und es lohnte sich. Die Uhr blieb bei 12:27,64 min stehen, reichlich zwei
Sekunden unter der Vorjahreszeit. Zuletzt war ich 2018 elf Sekunden schneller. Bezahlen musste ich es mit einer sehr langen Erholungszeit kurz
hinter der Zielline. Lara pulverisierte ihren Hausrekord regelrecht und knackte mit ihren 11:57,74 min (54 Sekunden unter der alten Marke) auch
gleich die 12-Minuten-Schallmauer. So war also doch heuter der gewisse tag eingetreten, aber wie beide konnten mit unseren Ergebnissen sehr
zufrieden sein. Zur Siegerehrung schaffte ich es dann noch, das Finisherfeld zum Siegerfoto auszustellen... Es war übrigens meine Wettkampfpremiere auf dieser 400m-Bahn.


|