25.07.2004, Wassertrüdingen
Schnellentscheidung mit Altersklassensieg
Eigentlich habe ich mich schon in der Feuchtlach gesehen: Ausführliches Vorspiel und ab 9 Uhr dann die übliche Sonntagsrunde. Bereits umgezogen, um kurz vor Acht noch mal ein Blick aus dem Fenster. Der
Nebel wurde immer dichter… Wenige Minuten später saß ich im Auto und bog an der Kreuzung links ab – Richtung Wassertrüdingen.
Pünktlich zum Start kam dann die Sonne heraus. Jetzt ist es aber zu spät. Etwa 150 Starter, viele bekannte Gesichter, etliche Starter vom Altmühlseelauf, aber keine Afrikaner, von denen vorher in der
Presse die Rede war. Einer soll angeblich gerade auf dem Flughafen gelandet sein…
Es ging los, schnell fanden alle ihre Platzierungen. Alle? Nein, Thomas Czernicky, der junge Feuchtwanger, überholte mich erst nach reichlich zwei Kilometern. Sonst war er doch immer ganz vorne mit dabei.
Johann Kemmetmüller brachte das Kunststück fertig, ihm an Anfang zu bremsen. Erst nach der Startphase erteilte er die Anweisung: „Lauf zu dem mit der dunklen Hose, er läuft dein Tempo!“. Thomas lief aber an mir
vorbei und suchte dann die Nähe zu Fritz Edelmann. Superstimmung im Opfenried: Am Sportplatz fand ein Fest statt und alle hatten das Bierzelt verlassen und sich am Streckenrand aufgestellt. Und ich war im
Viererschnitt unterwegs und langsam wurde es doch warm. Staatsstraße nach Gerolfingen hinein. In der langgezogenen Linkskurve lief ich fast auf den Mittelstreifen, für einen Bus blieb zum Überholen nur die
Gegenfahrbahn. Bärbel Fahsold stand an der Strecke. „Platz 15!“ rief sie mir zu. Hinter Wittelshofen kam dann der erste Berg. Gnädigerweise verdeckte nun auch eine größere Wolke die Sonne, so dass ich ruhigen
Gewissens auch am Berg aufs Tempo drücken konnte. Im Blickfeld etliche Läufer vor mir, darunter auch das Duo Thomas und Fritz. Zwischenzeiten konnte ich keine stoppen, ich hatte meine Pulsuhr um. Wie gesagt, ich
wollte ja in die Feuchtlach. Dafür weiß ich aber jetzt meinen Puls bei einem Halbmarathonwettkampf. Je nach Belastung schwankte er zwischen 170 und 185. Als es nach Ehingen hineinlief, war ich schon nicht mehr 15.
Die Aufholjagd hatte begonnen. Ein Läufer hing noch in meinem Windschatten, er bedankte sich später auch für die Führung. Aber am Verpflegungspunkt im Ort ließ er sich dann mehr Zeit als ich. So ging es allein
weiter nach Lentersheim, vorbei an Fritz Edelmann. Thomas hatte sich inzwischen von Fritz nach vorn verabschiedet und lief auf den nächsten Läufer auf. Zunächst kam aber von hinter das knatternde italienische
Dreirad – die mobile Wasserversorgung. Das tat gut, mal eine ganze Flasche über meinen Körper ausschütten zu können, ohne das Tempo wechseln zu müssen. Ich wusste, was noch bevorstand – der letzte Berg hinter
Lentersheim. Der Abstand zu Thomas wurde nicht geringer – jetzt war mir klar: er dürfte vor mir ankommen. Dafür wechselte aber sein Begleiter in den Gehschritt. Schussfahrt hinein nach Wassertrüdingen. Vor mir
Thomas, vor ihm lange Zeit leere Straße, hinter mir aber etliche Läufer. Da ich nun auch nicht unnötig Kräfte verpulvern wollte, hatte man da Augen im Hinterkopf gebraucht, um eventuell rechtzeitig reagieren zu
können. So half nur, immer mal wieder nach hinten zu schauen. Auf der Zielgeraden war dann alles klar. 1:28:55, also 27 Sekunden schneller als vor zwei Jahren und auf der längeren Strecke kaum langsamer als in
Unterwurmbach. Thomas kam 49 Sekunden vor mir ein, 11 Sekunden hinter mir der nächste Läufer. Nach einer halben Minute dann ein M40er, Anton Lautner. Irgendwo müssen wir auf der Strecke wohl miteinander zu tun
gehabt haben. Als die Ergebnisse kamen, stellte ich fest: Es war kein M40er vor mir, wie vor zwei Jahren. Wulfhard Fahsold entschied übrigens die M60 für sich, damit war die LG wieder gut vertreten.
Hätte ich mich geärgert, wenn ich die Ergebnisse mit einem M40-Sieg von 1:29:25 gelesen hätte. Vielleicht, aber diese Zeit muß man auch erst mal laufen. Außerdem weiß ich nicht, wie das Wetter in Ansbach
war… Gelohnt hat es sich allemal.
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