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Ruhstorf, 21.02.2010
Wenn der Kopf mitspielt, ist manches drin

Das war also nach der Hallensaison das erste große Crossabenteuer der scheidenden Winters – und das nächste folgt sobald
R21020129kluhstorf – irgendwo hinter Passau. Ich dachte immer, jenseits von Passau ist die Welt zu Ende, aber es geht auf der A3 doch noch zwei Abfahrten weiter. Christian Häupler brachte mich heim bis nach Rottau, denn dort, einem Stadtteil von Pocking, fanden eigentlich die diesjährigen Bayerischen Crossmeisterschaften statt.
Infrastruktur...? Gab es keine. Alles provisorisch aufgebaut, schlammiger Parkplatz. Die Strecke: eine 1km-Runde, schneebedeckt, am Freitag noch mühsam präpariert. Doch der Regen am Samstag und der Sonnensc21020141klhein am Sonntag machte alles zunichte. Zerfurchter Schnee, Schlammlöcher, Pfützen – so präsentierte sich der Rundkurs und mit jedem Rennen wurde er anspruchsvoller. Und ich war erst im neunten Rennen dran.
Nachdem Séan Ebert (der später in meinem Rennen für die Bilder sorgte) im Ziel war, machte ich mich also ohne besondere Motivation an die Einlaufarbeit, komplett auf den umliegenden Straßen durch Käffer, wo ich nicht zuvor gewesen bin. Vier lange Steigerungen auf der Dorfstrasse von Rottau – war ich nun warm...? Umziehen im Zelt mit Eisfußboden, Spikes anziehen, dann begab ich mich die 200 m zum Start. 3 Steigerungen kurz vor Ultimo – das 21020168klwaren meine ersten schnellen Schritte auf dem schwierigen Geläuf. Wie ich da nur durchkommen soll...? Letztes Gespräch mit Theo Kiefner, dann wurde es ernst 6 ,3 km lagen vor uns, dem Feld der M40/45. Einen Aufruf in irgend einer Form gab es nicht, das da war, war eben da. Aufstellung, statt über 40 gemeldeten nur 27 reelle Läufer. Schuss – die wilde Jagd durch die Pfützen begann. Es dauerte etwas, bis es sich alles einsortiert hatte, ich hielt mich gleich zurück. Erst einmal musste ich Streckenkenntnis laufen. 6 Runden ,jeweils mit sagenhaften 3 Metern Höhenunterschied – dafür sorgte der Untergrund für den Rest. Es gab schon recht gut belaufbare Schlammspuren, aber auch lange zerfurchte Schneeabschnitte, auf denen ich anfangs nur mit Ausbalancieren beschäftigt war. Anfangs umging ich auch noch die Pfützen, später ging es dann ab durch die Mitte. Irgendwann nach 21020189kleiner Runde hatte ich meinen Laufabschnittsbe gleiter, Heinrich Ölhorn aus Vietach. Über eine Runde lang lag er in meinem Windschatten, dann übernahm er die Führung, ich blieb nun in seinem Windschatten. Eine Schrecksekunde für uns beide, Heinrich stürzte knapp vor mir, konnte sich aber schnell wieder aufrappeln und für mich bestand auch keine Gefahr. Und immer da, wo Hans Seeger stand, geriet ich ins Schlingern... Auf der fünften und vorletzten Runde konnte sich Heinrich etwas absetzen und auch die Spitze kam schon von hinten. Sie durfte dann nach rechts ins Ziel, wir hatten noch eine Runde. Fünf Meter Rückstand – oftmals waren da schon Crossduelle gegen mich entschieden. Diesmal ging es aber anders. Nach dem kurzen Anstieg war ich bald wieder neben Heinrich und 800 m vor dem Ziel forcierte ich etwas und lag wieder vor ihm. Hans Seeger stand ein letztes Mal im Schnittpunkt der Acht, wo er mich auf jeder Runde zweimal sehen konnte. Langsam, sehr langsam schien der Abstand größer zu werden, 300 m vor dem Ziel wusste ich, dass ich meinen Platz sicher ins Ziel bringen kann. Es ist nicht unbedingt meine Taktik, auf einer solch schwierigen Strecke bereits 800 m vor dem Ziel die Entscheidung zu suchen, aber diesmal kann ich sagen: im richtigen Moment spielte auch der Kopf mit. Das es in 28:24 min der elfte Platz in der M45 sein sollte, erfuhr ich erst später, aber das war ohnehin egal. Immerhin kontrollierte ich das Feld nicht von ganz hinten... 
Die Gewissheit, die ich aus Niederbayern mit in die Heimat und in die neue Saison nehme, ist die: Wenn der Kopf mitspielt, kann mich auch eine unbekannte und schwierige Crossstrecke nicht schrecken. Man muss den Cross so nehmen, wie er ist, die Athletik scheint laut Hans Seeger auf jedem Fall da zu sein – der Lohn kommt hoffentlich in der Bahnsaison – bis hin zu den grossen Rennen im Schatten des Doms...