Neustadt / Waldnaab, 30.06.2017 Jahresbestzeit im bayerischem Läufermekka
Wenn ein Meeting 30 wird, dann ist es heutzutage schon etwas Besonderes. Das Neustädter Läufermeeting schaffte heuer diese Zahl und einmal mehr fand sich ein großer Teil der Bayerischen
Läuferelite im windgeschützten Stadion des Gymnasiums ein. Einmal mehr fielen dort zahlreiche Bestleistungen und angesichts des frühen Termins auch etliche Normen.
Am Freitagabend stehen 200m, 800 m und 3000 m auf dem Programm, am Sonntagnachmittag geht es dann über 400 m und 1500 m. Nachdem ich dort 2006 meine 1500m-Bestzeit lief und im Vorjahr
über 800 m immerhin noch Jahresbestzeit laufen konnte, bot es sich an, dort noch einmal auf Zeit zu laufen. Solange ich noch in der Lage bin, um 2:30 min zu laufen, reicht es für den letzten Zeitkauf und
man findet dort noch leistungsgleiche Gegner/innen. Heuer waren es sechs Zeitläufe, die über 800 m erforderlich waren. So konnte ich vorher in aller Ruhe eine eher etwas sparsame Erwärmung machen.
So richtige Wettkampfmotivation schien gar nicht da zu sein, ich war eher etwas skeptisch. Um 19 Uhr ging der erste Zeitlauf über die Bühne und um 19:40 war es dann soweit. Zwei Männer und vier
junge Frauen waren wir am Start. Im dem Moment, so dann der Schuss kam, waren wohl alle Zweifel verflogen. Ich hatte die Innenbahn gemeinsam mit einer Mitläuferin und selbige war gleich weg, sie
war ja mit einer 2:20er Zeit gemeldet. Für mich diente die Regensburgerin Vanessa Sturm als Orientierung, sie hatte eine 2:33 zu stehen. Doch auch sie war schnell weg. Als sich das Feld nach
100 Metern dann innen einordnete, hatte ich alle fünf vor mir. Etwa nach 36 bis 37 Sekunden passierte ich die 200 m-Marke, das war wohl doch ein bisschen flott. Ich hatte diesmal mein GPS
mitzulaufen und nach einer SUP3-Geschwindigkeit waren die nachfolgenden 100 Meter dann doch etwas langsamer. Auf der Zielgeraden führte der Regensburger Jens Wulff das Feld an und ich als
zweiter Mann kontrollierte es von hinten. Noch lief es aber ganz locker. Nach genau 75 Sekunden ging es in die zweite Runde, wie in Ellwangen, wo ich dann später platt war. Nach 500 m kam ich
dann an eine plötzlich schwächelnde Läuferin vorbei und auch der Abstand zu den anderen schien geringer zu werden. Kurz wehte mal der Wind ins Gesicht, aber er störte nicht, es waren ganz einfach
gute Bedingungen. Es ging auf die Zielgerade, die Abstände schmolzen rapide, doch es reichte nicht ganz. Vanessa lief am Ende mit 2:32,55 min doch noch Bestzeit und ich verbesserte meine
Jahresbestzeit auf 2:32,86 min. Im Vorjahr war ich nach dem Zweikampf mit Juliane Friedrich nur 23 Hundertstel schneller, die Erholungszeit dauerte damals aber wesentlich länger. Diesmal hätte ich
wohl noch ein paar Meter weiterlaufen können. Und beim Blick auf die Auswertung stellte ich fest, dass ich die letzten 500 Meter konstant mit 3:13 min/km gelaufen bin - ohne Einbruch am Ende. Dann
darf man wohl zufrieden sein und nun bin ich gespannt, was bei 32 Grad am 8. Juli imStade Delort à Marseille so geht.
In Regensburg hätte ich beim 3-Disziplinen-Abendsportfest die 800 m mit 2:34 gewinnen können, in Neustadt wurde ich in der Endabrechnung 42. Aber in Neustadt kommen eben die guten
Bedingungen und die vielen bekannten Gesichter dazu. Und man durfte anschließend über 3000 m den blauen Telis-Express mit dem Sieger Simon Boch verfolgen. Und die Nudeln schmecken dort auch sehr gut...
|