Köln, 19.08.2023 Zweiter Platz und Queergames-Silber beim Frontrun Cologne

Erstmals fand der Frontrun Cologne im August statt und war auch Bestandteil der erstmals ausgetragenen Queergames des SC Janus Köln. So
war auch ich am Samstag mittag vor Ort an gewohnter Stelle auf den Jahnwiesen. Von 2010 bis 2019 war ich zehnmal dabei und nun nach
dreijähriger Austragungspause auch zum elften Mal. Abgesehen vom ungewohnten Augusttermin hat sich am und im Stadtwald nicht viel geändert. Vielleicht eine neue Musikbühne, Zelte an anderer Stelle, weil nebenan auf den Jahnwiesen auch Fußball gespielt wurde.
Im Vergleich zum Vortag fühlte ich mich wesentlich besser, aber mit 28 Grad war es schon wieder recht warm. Immerhin gab es mehr Wolken am Himmel und der Stadtwald ist
ohnehin recht schattig. Abgesehen vor einer kleinen Änderung kurz nach dem Start ist auch die Strecke die gleiche geblieben. Auf dem Programm standen 5 und 10 km, welche gleichzeitig gestartet werden, ich entschied
mich wieder für den Fünfer. An der Startnummernabholung brauchte ich meinen Namen gar nicht mehr zu nennen. Etliche kurze Begrüßungen, Umziehen und schauen, was so geht. Nach den ersten
Einlaufschritten spürte ich, dass scheinbar nicht soviel ging. Ich versuchte aber doch, die Erinnerungen an den Schlussabschnitt der
Runde wieder aufzufrischen, ist ist ja doch schon vier Jahre her, als ich das letzte Mal vor Ort war. Der Startschuss sollte um 13 Uhr fallen. Kurz vor Eins waren auch die Streckenprüfer zurück und die
Organisatoren des SC Janus begannen mit einem kurzen Warm Up. Meine Welt ist dies nicht unbedingt und mehr oder weniger lustlos machte ich die Übungen irgendwie mit. Es fehlte mir ja irgendwie an der
Wettkampfmotivation. Dann ging es zum Start, aber keiner wollte nach vorne. Neben mir stand eine Dame, welche sich ebenfalls darüber
wunderte. Noch etwas Musik, dann der Countdown. Bei Null stürzten wir uns ins Rennen. Kurz nach dem Start mussten wir nach links die
Jahnwiesen verlassen und ich war da der erste, welcher durch das Tor auf die Strecke einbog. Dann sortierte sich das Feld aber ein. Jenseits
des Adenauerweihers war dann schon vieles klar. Von einem Mann in Weiß wusste ich, dass er wohl die 5 km läuft, ansonsten war natürlich alles
unklar. Nacheinander überholten mich noch zwei Läufer, von denen ich annahm, dass es Zehner sind. Urplötzlich war auch die Wettkampfmotivation da.

Überall an den Abzweigen standen Posten und feuerten auch an, einen der beiden Männer vor mir etwas mehr, denn er gehörte dem
gastgebenen SC Janus an. Ganz langsam setzten sich beide auch etwas ab. Hinter mir war noch etwas Luft. Nach Kilometer Drei lief ich im Fünferschnitt vor mir hin, da sah ich i m Augenwinkel, dass von hinten jemand näherzukommen schien. Plötzlich wurde aus dem Fünferschnitt mal
eine 4:10 und auch wenn die Tempokurve dann etwas abflachte - da geschah auf dem letzten Kilometer doch noch etwas. Nach hinten habe ich alles klarmachen können und dem Duo vor mir kam ich
immer näher. Irgendwo auf den letzten 400 Metern, ich weiss nicht mehr, ob vor oder hinter den “Berg” habe ich beide passieren können. Dann kam die Streckentrennung, die 10km-Läufer bogen nach
rechts ab, die 5km-Läufer liefen geradeaus. Irgendjemand rief mir hier zu: “Platz 2 oder 3”. Ich musste jetzt das Tempo halten und bog auf die im Gegensatz zu den Vorjahren kürzere Zielgerade ein.
Es sah ziemlich leer aus und der Sprecher begrüßte mich auch. Einer war schon im Ziel: Björn Bahrnbach entschied das Rennen nach 21:27 min für sich. Ich passierte den schönen Zielbogen nach 23:52 min, von
einem friedlichen Rennen kann also nicht mehr die Rede sein, dies war schon ein recht offensiver Lauf. Noch nicht mal richtig umgefallen, passierte schon der nächste die Ziellinie, es war Joachim Wittstamm vom
SC Janus, einer der beiden, die ich gerade erst überholt habe, der andere lief 10 km.. Und bald stellte
sich heraus: hinter Björn und vor Joachim war ich Zweiter. Kölle hat sich also wieder gelohnt - eine Silbermedaille von den ersten Queergames Cologne..
Es dauerte aber diesmal sehr lange, bis meine Lebensgeister wieder zurückkehrten, so richtig eigentlich erst beim Duschen. Schnell noch einen
Kaffee und ein Stück Obsttorte, dann war schon die Siegerehrung und ich lief dann schnell zur Stadtbahn, um einen ICE früher nehmen zu können.
So konnte ich dann noch die WM-Entscheidungen im Fernsehen live verfolgen.


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