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07.04.2002 Halbmarathon Großenseebach
Wo soll es noch hingehen...
Wer hätte das geahnt?
Lange Zeit war ich skeptisch, die diesjährige Halbmarathonsaison bereits in Großenseebach zu eröffnen, Der längste Trainingslauf ging einmal über 19 km, dann gabs
noch einige 18er. Nach den schnellen Zehner in Schwabach schickte ich aber dann die Meldung ab. Jenseits der 15 würde notfalls der liebe Gott helfen müssen...
Die Sonne schien, es war angenehm kühl, nur der Wind störte etwas - eigentlich gute Bedingungen. Ich wollte in etwa 4:08 ruhig angehen und erst nach 5 km zulegen - diese Taktik hatte sich im letzten Jahr bewährt.
Der Startschuß fiel, knapp 300 Läufer und Läuferinnen machten sich auf dem Weg. Ich hielt mich etwas zurück, schaute bei km 1 auf die Uhr: 3:55 - es schien mir langsamer. Etwas
Tempo raus - 3:59! Das ist doch Wahnsinn - und dabei schien es mir so langsam. Vorne endschwand Peter Müller-Wechsler vom Lauftraff Nord, mein Anhaltspunkt für interne
Ansbacher Duelle. Im Vorjahr lief er nur 1:29, er schien also Großes vorzuhaben. Das er viel trainiert hatte, wußte ich ja. 20 Minuten für 5 km, 39:39 bei km 10 - irgendwann muß doch
der Einbruch kommen. Aber ich fand immer Läufer zum Ziehenlassen und als Windschatten. Der Abstand zu Peter verringerte sich zusehens. 59:51 nach 15 km - zum
ersten Mal diese Strecke unter eine Stunde. Kurz danach überholte ich im Windschatten eines Triathleten Peter. Peter amüsierte sich über den Kontrast: der Triathlet langärmlig
und mit langer Hose, daneben ich im Hochsommeroutfit. Eingangs der letzten Runde gab ich erstmalig das Siegeszeichen - die neue Bestzeit dürfte nach menschlichem Ermessen
sicher sein. Auf dem 19. und 20. Kilometer kam dann mit 4:10 doch ein kleiner Einbruch, wahrscheinlich, weil mein Windschatten auch nicht schneller wollte. Auf dem letzten
Kilometer zog ich dann etwas an - das Rennen endete dann in einem heißen Kampf. Ich 100m vor dem Ziel einen Triathleten an, ohne zu wissen, daß es sich dabei um Andy Schorr
(Always Ultra) handelte. Dieser begriff dann, das sein Titel des schnellsten Ansbachers in Gefahr war und erschien plötzlich wieder an meiner Seite. Eine letzte Tempoverschärfung -
der Kampf war gewonnen. Einmal in Fahrt, überholte ich noch einen weiteren Läufer, dann hieß es abbremsen, um am Begrinn des Zielkanals nicht alles über den Haufen zu laufen.
Danach ein Blick auf die Uhr - 1:24:14 Std. - 4:04 für die letzten 1100 m. Wahnsinn, war mein erster Gedanke. Wo soll das nur noch hinführen? Zur Info: vor einem Jahr lief ich an
gleicher Stelle mit 1:26:14 Bestzeit und verbesserte diese in Nürnberg auf 1:25:38.
Der Zehner in Schwabach war wohl doch keine Eintagsfliege. Das Timing auf die Frühjahrsläufe hat wohl wieder gut geklappt. Und es gibt jetzt wohl einen mehr, der es sich
mit mir nicht mehr im Endspurt anlegen wird...
Die Chronologie des Wahnsinns:
Km
|
Zeit
|
Split
|
Km
|
Zeit
|
Split
|
1
|
3:55
|
3:55
|
11
|
43:45
|
4:06
|
2
|
7:54
|
3:59
|
12
|
47:44
|
3:59
|
3
|
11:58
|
4:04
|
13
|
51:42
|
3:58
|
4
|
16:02
|
4:04
|
14
|
55:47
|
4:05
|
5
|
19:59
|
3:57
|
15
|
59:51
|
4:04
|
6
|
23:52
|
3:53
|
16
|
1:03:50
|
3:59
|
7
|
27:48
|
3:56
|
17
|
1:07:49
|
3:59
|
8
|
31:45
|
3:57
|
18
|
1:11:49
|
4:00
|
9
|
35:46
|
4:01
|
19
|
1:15:59
|
4:10
|
10
|
39:39
|
3:53
|
20
|
1:20:09
|
4:10
|
|
|
|
21,1
|
1:24:14
|
4:05
|
|
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